Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfälzer Warenkunde

H wie Himbeeren

Bald ist es wieder soweit: Von Juni bis August lassen sich auch hier in der Pfalz Himbeeren aus regionalem Anbau erntefrisch genießen. Von Konfitüre und Gelee über Kuchen und Torten, im Smoothie oder Eis, im Balsamico-Essig oder aber als süße Ergänzung zum Salat, zu Fleisch oder Fisch – die Verwendungsmöglichkeiten sind überaus vielfältig. Die roten Sommerfrüchte sind aber nicht nur schmackhaft, sie haben auch gesundheitsfördernde Eigenschaften und wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf den Körper aus.

Foto: Mariann Guevara/Pixabay

Frau Rosmann, Himbeeren werden häufig als wahres „Superfood“ angepriesen. Aus Ihrer Sicht als Ernährungswissenschaftlerin zu Recht?

Ja, Himbeeren zählen für mich zum heimischen Superfood. Sie enthalten Vitamine der B-Gruppe, Vitamin A und Vitamin C. Daneben die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Diese Inhaltsstoffe sind gut für Haut, Knochen, Blutbildung und für unser Immunsystem. Entscheidend sind aber die sekundären Pflanzenstoffe. Allen voran die An-thocyane, die der Himbeere die rote Farbe geben.

Man sagt, Himbeeren hätten auch entzündungshemmende Eigenschaften. Stimmt das?

In diese Richtung wird sehr viel geforscht. Besonders gut untersucht sind Anthocyane. Sie haben neben einer entzündungshemmenden Wirkung auch noch eine antioxidative und Wirkung und sind gut gegen zu hohen Blutzucker. Die positive Wirkung wird dem Abbau der Farbstoffe durch unsere Darmbakterien zugeschrieben.

Das Rezept zur Warenkunde

  • Juni 2024
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Diana Bunzel bereitet für diese Ausgabe einen Himbeerkuchen zu.

Himbeeren findet man immer öfter auch als Bestandteil von Fruchtsäften mit dem Verweis auf die enthaltenen Antioxidantien. Was genau hat es damit auf sich?

Antioxidantien schützen den Körper vor sogenannten „freien Radikalen“, die durch Stoffwechselprozesse entstehen und zu „oxidativem Stress“ führen können. Dieser soll Krebserkrankungen verursachen oder zur Hautalterung beitragen. Unser Körper verfügt allerdings über gute Abwehrmechanismen, unter anderen über die Aufnahme von natürlichen Antioxidantien in Obst und Gemüse. Sind Antioxidantien künstlich zugesetzt oder werden als Nahrungsergänzungen genommen, gilt der Nutzen als nicht wissenschaftlich gesichert.

Haben Sie Tipps, wie man Himbeeren länger haltbar machen kann? Lassen sie sich einfrieren?

Himbeeren sind sehr empfindlich. Druckstellen können schnell zu Schimmelbildung führen. Also beim Einkaufen die Himbeeren immer oben in den Einkaufskorb legen und im Kühlschrank am besten in einer flachen Schale aufbewahren. Sollten einzelne Beeren dennoch einmal schimmeln, sofort aussortieren. Sonst stecken die Schimmelsporen andere Beeren an. Natürlich können Sie Himbeeren auch einfrieren. Die Früchte einzeln auf einem Tablett auslegen und kurz ins Gefrierfach stellen. Erst dann in einen Gefrierbeutel geben. Die etwas vorgefroren Beeren verklumpen dann nicht. Tiefgekühlte Himbeeren halten sich einige Monate.

Zu guter Letzt: Wie genießen Sie Himbeeren am liebsten?

Direkt vom Strauch aus meinem Garten.

Das Interview führte Martin Ruf.

Heike Rosmann. Foto: privat

Heike Rosmann hat von 1992 bis 1998 an der Universität Wien Ernährungswissenschaften studiert und mit Diplom abgeschlossen. Seit 2019 ist sie Dozentin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau. Privat engagiert sie sich beim Ernährungsrat Südpfalz, ist Kultur- und Weinbotschafterin und beim Pfälzerwaldverein St. Martin aktiv.

Die Pfälzer Warenkunde

  • April 2024
    Weißer Käs mit Gequellte – ein Pfälzer Klassiker und ein schnelles, gesundes Mittagessen. Quark punktet mit einem hohen Eiweißanteil und ist sehr bekömmlich.
  • Februar 2024
    Zwiebeln stammen ursprünglich aus Zentralasien, wo sie bereits vor 5000 Jahren angebaut wurden. Heute sind sie als geschmackgebende, würzige Zutat in vielen Küchen weltweit verbreitet. …
  • Dezember 2023
    Das vielseitige Blattgemüse stammt ursprünglich aus Asien. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten auch die Europäer die kulinarischen Vorzüge des Chinakohls. In der Pfalz ist …

Veranstaltungs­tipps

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Pfälzer Warenkunde

Q wie Quark

Weißer Käs mit Gequellte – ein Pfälzer Klassiker und ein schnelles, gesundes Mittagessen. Quark punktet mit einem hohen Eiweißanteil und ist ein sehr bekömmliches Milchprodukt. In der Küche findet er vor allem als Beilage oder beim Backen Verwendung, und das vermutlich schon seit dem 14. Jahrhundert.

Foto: Pixabay

Frau Rosmann, was sind die ernährungsphysiologischen Vorteile von Quark, insbesondere in Bezug auf Proteine, Vitamine und Mineralstoffe?

Quark gehört zu den Milchprodukten und liefert neben Proteinen auch Kalzium, Vitamin B2 und Jod. Als Kalziumquelle sind Milchprodukte daher sehr wichtig für einen gesunden Knochenaufbau. Aber auch Jod trägt dazu bei. Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone und beeinflusst nahezu alle Stoffwechselvorgänge wie Wachstum, Knochenbildung, Entwicklung des Gehirns sowie den Energiestoffwechsel. Proteine benötigen wir für unseren Muskel- und Zellaufbau, aber auch für das Immunsystem und sie sind Bestandteile der Hormone und Enzyme. Vitamin B2 ist wichtig für den Kohlenhydrat-, Fett- und Energiestoffwechseln.

Welche Auswirkungen haben die verschiedenen Fettstufen von Quark auf die gesundheitliche Bilanz?

Am meisten wird der Proteingehalt beeinflusst. Je höher der Fettanteil ist, desto weniger Protein ist enthalten und dafür mehr Kalorien. Bevorzugen Sie also Magerquark anstelle von Sahnequark. Vor allem natürlich, wenn Sie auf Ihr Gewicht achten.

Das Rezept zur Warenkunde

  • April 2024
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Monika Oberer bereitet für diese Ausgabe „Quark-Apfel-Taler“ zu.

Woran erkennt man qualitativ hochwertigen Quark?

Es gibt keine Qualitätsstufen oder Handelsklassen. Wenn Sie Wert auf artgerechte Tierhaltung legen, wählen Sie ein Bio-Produkt. Quark ist ein Frischeprodukt. Was bedeutet das für die Haltbarkeit und die Aufbewahrung? Das bedeutet, dass Quark eine begrenzte Lagerfähigkeit hat und im Kühlschrank aufbewahrt werden soll. Falls das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, können Sie den Quark nach einer sensorischen Prüfung meist noch genießen. Wenn das Produkt noch gut aussieht, nicht unangenehm riecht oder schmeckt, müssen Sie das Lebensmittel nicht wegwerfen.

Welchen Quark genießen Sie wie am liebsten?

Am liebsten esse ich selbstgemachten Liptauer. Gerne aufs Brot oder mit Pellkartoffeln.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

Heike Rosmann. Foto: privat

Heike Rosmann hat von 1992 bis 1998 an der Universität Wien Ernährungswissenschaften studiert und mit Diplom abgeschlossen. Ihre berufliche Laufbahn begann sie bei der Hammermühle Diät GmbH in Kirrweiler, bevor sie zur Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wechselte. Seit 2019 ist sie Dozentin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau. Privat engagiert sie sich beim Ernährungsrat Südpfalz, ist Kultur- und Weinbotschafterin und beim Pfälzerwaldverein St. Martin aktiv.

Die Pfälzer Warenkunde

  • Juni 2024
    Von Juni bis August lassen sich auch hier in der Pfalz Himbeeren aus regionalem Anbau erntefrisch genießen. Von Konfitüre und Gelee über Kuchen und Torten, …
  • Februar 2024
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  • Dezember 2023
    Das vielseitige Blattgemüse stammt ursprünglich aus Asien. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten auch die Europäer die kulinarischen Vorzüge des Chinakohls. In der Pfalz ist …

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Pfälzer Warenkunde

Z wie Zwiebeln

Zwiebeln stammen ursprünglich aus Zentralasien, wo sie bereits vor 5000 Jahren angebaut wurden. Heute sind sie als geschmackgebende, würzige Zutat in vielen Küchen weltweit verbreitet. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft liegen Speisezwiebeln bei den beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verzehr von durchschnittlich zehn Kilogramm auf Rang drei. Zwiebeln sind das ganze Jahr aus heimischem Anbau verfügbar.

Foto: Yacekhai/Pixabay

Welche Vitamine und Mineralstoffe sind in Zwiebeln enthalten?

Zwiebeln enthalten Vitamin C, Provitamin A sowie B-Vitamine und die Mineralstoffe Kalium und Phosphor. Darüber hinaus versorgen uns Zwiebeln mit sekundären Pflanzenstoffen wie Senfölen und Polyphenolen. Senföle sind für den scharfen Geschmack der Zwiebel verantwortlich. Der typische Geruch wird durch das geruchslose Isoalliin verursacht. Wenn das Gewebe verletzt wird, beim Zerkleinern der Zwiebel, kommt Isoalliin mit Enzymen in Kontakt und es entstehen andere Verbindungen. Eine davon führt dazu, dass wir beim Zwiebelschneiden weinen müssen.

Welche gesundheitlichen Vorteile ergeben sich aus den Inhaltsstoffen?

Die Zwiebel besteht, neben den oben genannten, aus weiteren Inhaltsstoffen, die in der Wirkweise zusammenspielen. Vitamin C und B-Vitamine stärken das Immunsystem. Die sekundären Pflanzenstoffe haben eine antibiotische Wirkung, beeinflussen Herz-Kreislauferkrankungen positiv und regen den Appetit an.

Das Rezept zur Warenkunde

  • Februar 2024
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Yvonne Wolf bereitet für diese Ausgabe eine Zwiebel-Curry-Suppe zu.

Trifft dies auf alle Zwiebelsorten zu oder gibt es Unterschiede, etwa zwischen Speisezwiebeln und Frühlingszwiebeln?

Nein, hinsichtlich der Inhaltsstoffe und Wirkung gibt es keine wesentlichen Unterschiede. Frühlingszwiebeln sind milder im Geschmack, leichter verdaulich und bekömmlicher.

Wie und in welcher Form kann man Zwiebeln in den Alltag integrieren, um von ihren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren?

Die Zwiebel wird seit jeher in unserer Küche als Gewürzpflanze eingesetzt und ist in vielen Rezepten zu finden. Um Vitamine zu schonen, sollten Zwiebeln gedünstet werden. Wer sie roh verzehren möchte, wie in Salaten oder Aufstrichen, kann alternativ die bekömmlicheren Frühlingszwiebeln verwenden.

Gibt es spezifische Lagerungsanforderungen für verschiedene Zwiebelsorten, um ihre Frische und Qualität zu erhalten?

Lagerzwiebeln sollten bei Raumtemperatur in einem gut belüfteten Raum, am besten im Keller, gelagert werden. Frühlingszwiebeln halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks eine Woche frisch, wenn sie in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

Heike Rosmann. Foto: privat

In 30 VielPfalz-Ausgaben war (apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich das Gesicht der Pfälzer Warenkunde. Die Ernährungswissenschaftlerin arbeitet als Akademische Direktorin an der Universität Koblenz und vertritt dort professoral das Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung. Dementsprechend wissenschaftlich fundiert und außergewöhnlich war ihr Blick auf das, was in der Pfalz auf den Feldern wächst. Herzlichen Dank dafür. Aus beruflichen Gründen gibt Schlich nun die Aufgabe an ihre Kollegin Heike Rosmann ab. Die Diplom-Ernährungswissenschaftlerin ist seit 2019 Dozentin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau. Privat engagiert sie sich beim Ernährungsrat Südpfalz (siehe VielPfalz 6/2023). Zudem ist sie als Kultur- und Weinbotschafterin und beim Pfälzerwald-Verein St. Martin aktiv.

Die Pfälzer Warenkunde

Veranstaltungs­tipps

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Pfälzer Warenkunde

C wie Chinakohl

Das vielseitige Blattgemüse stammt ursprünglich aus Asien, insbesondere aus China, wo es seit mehr als 1500 Jahren angebaut wird. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten auch die Europäer die kulinarischen Vorzüge des Chinakohls. Nicht zuletzt dank der einfachen Zubereitung und des hohen Nährstoffgehalts gewann er rasch an Popularität. In der Pfalz ist Chinakohl aus Freilandanbau zwischen September und März im Handel erhältlich.

Foto: Pixabay/johennlee

Welche wichtigen Nährstoffe sind in Chinakohl enthalten?

Chinakohl, der auch als Pekingkohl, Japankohl oder Selleriekohl bezeichnet wird, gehört zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütengewächse). Chinakohl enthält nennenswerte Mengen an Vitamin B6, an Folsäure und ist reich an verschiedenen Carotinoiden. Zudem kann er gut zur Bedarfsdeckung der Ascorbinsäure (Vitamin C) beitragen.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet der Verzehr von Chinakohl?

Chinakohl enthält verschiedene Vitamine und Mineralstoffe sowie wertvolle Glucosinolate (Senföle), Flavonoide und Phenolsäuren. Diesen sekundären Pflanzenstoffen werden verschiedene protektive und gesundheitsförderliche Wirkungen zugesprochen.

Das Rezept zur Warenkunde

Was ist seine beste Eigenschaft?

Dieses Kohlgemüse ist leicht verdaulich und nicht so blähungsfördernd wie andere Kohlsorten. Zudem überzeugt der Chinakohl durch seinen süßlichen Geschmack und seine universelle Verwendung in der Küche.

Wie unterscheidet sich Chinakohl von anderen Kohlsorten?

Die Blätter des Chinakohls sind zarter und der Geschmack ist insgesamt milder. Zudem hat der Chinakohl keinen Strunk, anders als Weißkohl. Daher ist der Zerkleinerungsvorgang einfacher. Chinakohl liefert zudem weniger Energie als zum Beispiel Weißkohl.

Welche Empfehlung haben Sie mit Blick auf die Zubereitung des Gemüses?

Chinakohl lässt sich sehr gut roh zu Salat verarbeiten und ist eine schmackhafte Zutat in Eintöpfen und Aufläufen. Die Garzeit ist aufgrund der zarteren Blattstruktur kürzer als bei anderen Kohlsorten. Chinakohl kann auch gut fermentiert werden. So entspricht er dann dem traditionellen koreanischen Lebensmittel Kimchi.

Wie lange hält sich Chinakohl im Kühlschrank? Kann er auch eingefroren werden?

Im Gemüsefach des Kühlgeräts ist Chinakohl gut eine Woche haltbar. Kleingeschnitten und kurz blanchiert – drei Minuten in Wasserdampfatmosphäre reichen – kann der Kohl auch portioniert tiefgefroren werden. Bei -18 °C im Tiefkühlgerät wäre er dann etwa ein halbes Jahr haltbar.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

(apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich. Foto: privat

Zur Person

(apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich ist Ernährungswissenschaftlerin und arbeitet als Akademische Direktorin an der Universität Koblenz. Dort vertritt sie professoral das Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung.

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Pfälzer Warenkunde

B wie Birne

In der Pfalz werden Birnen auf etwa 92 Hektar gewerblich angebaut. Ab September bis Dezember gibt es sie aus heimischem Anbau zu kaufen. Während sich die Sorten für den Handel auf eine Handvoll beschränken, ist die Vielfalt auf hiesigen Streuobstwiesen deutlich größer. Die Frankelbacher Orsborner Mostbirne zum Beispiel wächst ausschließlich in der Westpfalz, wo sie zum traditionellen „Beerewei“ verarbeitet wird.

Foto: Daria Shatova/Unsplash

Frau Prof. Schlich, welche Nährstoffe und gesundheitlichen Vorteile bieten Birnen als Teil einer ausgewogenen Ernährung?

Birnen (Pyrus communis) gehören zum Kernobst und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Säuregehalt von Birnen ist niedriger als der von Äpfeln, und die besondere Genusssäure ist die Chlorogensäure, die mit 35 mg je 100 g in höherer Konzentration vorliegt. Ihr werden ein blutzuckersenkender Effekt sowie eine positive Wirkung auf den Blutdruck nachgesagt. Zudem hat dieser sekundäre Pflanzenstoff antioxidative Eigenschaften, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Birnen enthalten mit 1,2 mg pro 100 g deutlich mehr Kaempferol als Äpfel. Kaempferol ist ein Phytoöstrogen, das sich positiv auf die postmenopausale Osteoporose auswirken kann. Birnen enthalten zudem eine nennenswerte Menge an Folsäure.

Wieso sind Birnen besonders bekömmlich und leicht verdaulich?

Birnen verfügen über weniger Gesamtsäure als Äpfel und sind daher bekömmlicher. Sie enthalten besonders viel Lignin (ein unlöslicher Ballaststoff), der sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirkt und aufgrund seines Quellvermögens zu einem längeren Sättigungsgefühl führen kann.

Das Rezept zur Warenkunde

  • Oktober 2023
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Andrea Kolleth bereitet für diese Ausgabe eine „Birnen-Marmelade“ zu.

Ein hoher Zuckergehalt bei Obst wird oft kritisch gesehen. Wie schneiden Birnen hier ab?

Birnen enthalten insgesamt etwa 10 g Zucker pro 100 g, der sich aus Glucose, Fructose und Saccharose zusammensetzt. Damit gehören sie zu den Obstsorten, die einen mittleren Zuckergehalt haben. Bananen zum Beispiel liefern 17 g, Weintrauben und Mangos rund 15 g und Beerenfrüchte rund 4,5 g Zucker, jeweils pro 100 g.

Birnen und Walnüsse: Diese Kombi gilt als „Brainfood“, welches das Denkvermögen unterstützen kann. Stimmt das?

Birnen liefern verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien sowie leicht verfügbare Kohlenhydrate, die sich als schnelle Energielieferanten positiv auf die Gehirnleistung auswirken können. Walnüsse liefern mehrfach ungesättigte Fettsäuren und verschiedene Vitamine der B-Gruppe, die gut für das Nervensystem sind. Damit gehören beide zu einer ausgewogenen und gesundheitsförderlichen Ernährung und sind somit wertvolle Lebensmittel.

Sollten Birnen im Kühlschrank gelagert werden?

Birnen sind klimakterische Früchte, denn sie werden vor der Vollreife geerntet und reifen unter Kühllagerung nach. Sie haben nur eine kurze Genussreifezeit und lassen sich nicht lange lagern. Birnen werden am besten im Gemüsefach des Kühlgeräts gelagert. Zudem sollten sie nicht mit Obstsorten, die viel Ethen abgeben, gelagert werden. Dazu gehören zum Beispiel Äpfel und Zwetschgen.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

Zur Person

(apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich ist Ernährungswissenschaftlerin und arbeitet als Akademische Direktorin an der Universität Koblenz. Dort vertritt sie professoral das Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung.

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Pfälzer Warenkunde

F wie Feigen

In keiner Region Deutschlands wachsen so viele Feigenbäume wie in der Pfalz. Die zu den Maulbeergewächsen zählende Feige ist eine der ältesten Kulturpflanzen weltweit. In der Küche können die frischen oder getrockneten Früchte vielseitig eingesetzt werden. Feigen haben ab August bis Oktober in der Pfalz Saison. Auf der Handelsplattform „Pfälzer Feigenbörse“ bieten in dieser Zeit Feigenbaumbesitzer ihre reifen Früchte an.

Foto: Pixabay

Frau Prof. Schlich, sind frische und getrocknete Feigen gleichermaßen energiereich?

Feigen (Ficus carica) enthalten in 100 g Frischware etwa 80 g Wasser, 13 g Kohlenhydrate (Zucker) sowie geringe Mengen an Proteinen und Fetten. Aufgrund des hohen Wasseranteils sind sie wenig energiereich. Bei der Trocknung wird der Wassergehalt von 80 auf 18 bis 33 Prozent gesenkt, wobei die Inhaltsstoffe, vor allem Zucker, im Prinzip konzentriert werden. Getrocknete Feigen liefern demnach fast fünfmal so viel Energie (1230 kJ / 293 kcal pro 100 g) wie frische Feigen, vor allem, weil sich der Zuckergehalt von 13 g auf 54 g je 100 g konzentriert. In Feigen liegen Glucose und Fructose zu gleichen Teilen sowie etwas Saccharose vor.

Sind sie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als gesunder Snack zu empfehlen? Oder sind sie eher eine süße Nascherei?

Die empfohlene Menge an getrockneten Feigen pro Tag sind 40 g, entsprechend drei bis vier Stück. Eine handelsübliche Menge sind 200 g Trockenfrüchte. 40 g Trockenfeigen liefern immerhin 24 g Zucker. Allerdings enthält diese Menge Trockenfrüchte viele Ballaststoffe, nennenswerte Mengen an Kalium und viel Niacin (ein Vitamin der B-Gruppe). Daher würde ich eher Feigen naschen als Weingummis. Interessante weitere Inhaltsstoffe sind das Enzym Ficain, das als Zartmacher für Fleisch verwendet werden kann, und das biogene Amin Serotonin, das auch als Glückshormon bezeichnet wird.

Das Rezept zur Warenkunde

  • August 2023
    In der VielPfalz-serie „Landfrauen-Küche“ stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Elke Lauth zaubert Lammrücken mit Feigensoße – einfach und …

Können getrocknete Feigen mit „weißem Belag“ unbedenklich verzehrt werden? Was steckt dahinter?

Bei dem weißen Belag auf den Trockenfrüchten handelt es sich um auskristallisierten fruchteigenen Zucker. Daher ist der Verzehr völlig unbedenklich.

Wie können frische Feigen beispielsweise in der Küche verwendet werden?

Frische Feigen lassen sich vielfältig einsetzen: als Vorspeise mit Ziegenkäse, als Zutat zu Fleischwaren, in Backwaren und Brot sowie verarbeitet zu Konfitüre, Chutney oder Feigensenf.

Sollten frische Feigen im Kühlschrank gelagert werden?

Frische Feigen sollten im Gemüsefach des Kühlgeräts gelagert und nach wenigen Tagen verzehrt werden.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

(apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich. Foto: Privat

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Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfälzer Warenkunde

J wie Johannisbeeren

Sommerzeit ist Beerenzeit. Zu den aromatischsten Früchten zählen dabei die Johannisbeeren, weshalb Johannisbeersträucher auch bei Pfälzer Hobby-Gärtnern so beliebt sind. Im Jahr 2022 betrug die kommerzielle Anbaufläche für Johannisbeeren deutschlandweit rund 2163 Hektar. Etwa ab dem Johannistag am 24. Juni – daher auch der Name für die Beeren – sind die ersten Früchte reif.

Frau Prof. Schlich, schwarz, rot, weiß, wie unterscheiden sich die Johannisbeersorten im Geschmack?

Johannisbeeren gehören zur Familie der Stachelbeergewächse und sind die Beerenfrüchte mit dem höchsten Gehalt an verschiedenen Genusssäuren wie zum Beispiel Zitronensäure. Daher schmecken Johannisbeeren grundsätzlich säuerlich-herb bis adstringierend. Die roten Beeren schmecken säuerlich, die schwarzen eher säuerlich mit einer bitteren, adstringierenden Note und weiße Johannisbeeren sind milder.

Sind alle drei sogenannte Vitamin-C-Bomben?

Schwarze Johannisbeeren enthalten 177 mg Ascorbinsäure auf 100 g Rohware und sind damit echte Vitamin-C-Bomben. Die roten Beeren liefern 36 mg pro 100 g. Allerdings sind höhere Mengen an Johannisbeeren aufgrund des sehr hohen Säuregehalts sensorisch etwas problematisch. Deshalb finden wir im Handel eher sogenannten Muttersaft zum Verdünnen und weniger trinkfertige Säfte.

Das Rezept zur Warenkunde

  • Mai 2023
    In der VielPfalz-Serie Landfrauen-Küche stellen wir zusammen mit dem Landfrauenverband Pfalz saisonale und regionale Rezepte vor. Silke Pletsch bereitet für diese Ausgabe eine „Johannisbeer-Sahnerolle“ zu.

Johannisbeeren, vor allem den schwarzen, werden heilende Kräfte nachgesagt. Was ist an der Aussage dran?

Schwarze Johannisbeeren sind sehr reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Delphinidin, Pelargonin und Petunidin. Dies sind blau-rote Pflanzenfarbstoffe und Antioxidantien. Diesen Pflanzenstoffen werden gesundheitsförderliche und präventive Wirkungen zugesprochen.

Zurück in die Küche bzw. Backstube: Welche Speisen lassen sich aus welchen Johannisbeeren gut herstellen oder aufpeppen?

Schwarze Johannisbeeren passen aufgrund des sauer-herben Geschmacks gut zu herzhaften Gerichten. So können sie Zutaten für pikante Saucen oder auch Chutneys sein und auch Fleischgerichte bereichern. Ansonsten sind sie beliebte Zutaten für Kuchen, Süßspeisen, Shakes und Konfitüren.

Einfrieren, einkochen, einmachen: Was empfiehlt sich für Johannisbeeren zur längeren Aufbewahrung?

Das kommt letztlich darauf an, was später mit den Beeren zubereitet werden soll. Beim Einkochen/Einmachen werden durch die hohen Temperaturen auch wichtige Inhaltsstoffe abgebaut. Einfrieren ist eine sehr schonende Konservierungsmethode, insbesondere für das wertvolle Vitamin C. Langfristig haltbar sind natürlich auch Gelee und Konfitüre als Produkte aus Johannisbeeren.

Das Interview führte Kathrin Engeroff.

Zur Person

(apl.) Prof. Dr. Michaela Schlich ist Ernährungswissenschaftlerin und arbeitet als Akademische Direktorin an der Universität Koblenz. Dort vertritt sie professoral das Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung.