Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfalz persönlich

Kreativität, fasziniert und begeistert

Foto: Alexander Keck

Heike Schuhmacher, Musikvermittlerin

Heike Schuhmacher fühlt sich wie ein „künstlerischer Libero“. Foto: Joachim Ackermann

„Ich fühle mich wie ein künstlerischer Libero.“ Heike Schuhmacher, seit 2019 Musikvermittlerin bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen, schätzt an ihrer Tätigkeit vor allem die Interaktion mit unterschiedlichen Gruppen. Der Musik ist die Instrumental- und Gesangspädagogin mit Schwerpunkt Klavier schon immer auf allen Ebenen verbunden. Schuhmacher, 1967 geboren, wuchs in Speyer auf, wo sie mit zehn Jahren im Domchor mitsang. Später begleitete sie als Musikerin Schauspieler und Kabarettisten bei ihren Programmen, bevor sie 2001 als Lehrerin für Sport, Französisch, Bildende Kunst und – natürlich – Musik an der Realschule Maxdorf arbeitete. Mit vielen Schulklassen hat Schuhmacher auch heute noch zu tun, wenn sie ihnen im „Klangreich“ der Staatsphilharmonie, bei Proben oder Konzerten Musik näherbringt. Betreut werden aber auch Kindergarten- oder Seniorengruppen..

An der heutigen Tätigkeit liebt sie vor allem, dass sie „ihre vielseitige Kreativität einbringen kann“. Die Musikvermittlerin gestaltet Illustrationen für Flyer und Spielzeitheft, konzipiert Kinderkonzerte oder – ganz neu in der kommenden Saison 2024/2025 – Konzerte mit Kinderbetreuung. Während der Corona-Pandemie erfand sie das Format „Klingendes Klassenzimmer“, bei dem sie mit einem Orchester-Mitglied Grundschulklassen besucht. Nicht zuletzt hat sie ein Theaterstück geschrieben, das in der Spielzeit 2019/2020 als Kinderkonzert aufgeführt wurde.

Text: dot | Info: staatsphilharmonie.de

Walter Schmitt, Weltreisender

Walter Schmitt hat bereits alle 193 Uno-Mitgliedsstaaten bereist. Foto: Michael Dostal

Schon im Wohnzimmer hängt eine Weltkarte. Ein Blick auf den Boden im nächsten Raum macht dann endgültig klar, dass hier jemand leidenschaftlich gerne reist. In anthrazitfarbenem Granit ist eine Weltkarte in die Fliesen eingelassen. Riesige Fotowände, Regale voller Reiseführer und Souvenirs aus aller Herren Länder unterstreichen dies zusätzlich. In seinem persönlichen Reisezimmer zeigt Walter Schmitt, Ortsbürgermeister in Hochdorf-Assenheim (Rhein-Pfalz-Kreis), die Tagebücher seiner Reisen in einer Kiste. „Ich habe seit 1989 alle 193 Uno-Mitgliedsstaaten bereist“, erklärt der 1967 geborene Landwirtschaftsmeister. Damit zählt er mit zu den meistgereisten Deutschen, die auf der Plattform „Most Traveled People“ aufgeführt sind.

Wegen des elterlichen Bauernhofes, so erinnert sich Schmitt, habe er in der Schule nach den Ferien nie über Urlaubsreisen berichten können. Nach seiner Meisterprüfung sei er dann aber mit Freunden nach Argentinien und Chile gereist. Dort hat ihn das Reisefieber gepackt – von Afghanistan bis Zypern. Früher war er rund um Weihnachten lange mit Rucksack, Zelt und Kocher unterwegs. In jüngerer Zeit sind es nur noch zwei bis drei Wochen Urlaub. Ein Höhepunkt für ihn war im wahrsten Sinne des Wortes eine Tour auf den 5895 Meter hohen Kilimandscharo in Tansania. Und was hat ihn am meisten fasziniert? Schmitt nach kurzem Nachdenken: „Afrikanische Länder, dort lebt man den Tag heute.“

Text: dot | Info: mtp.travel, walter-schmitt.info

Christoph Riemeyer, Grafik-Designer und Mountainbike-Guide

Christoph Riemeyer weiß die Lebensqualität im Pfälzerwald zu schätzen. Foto: Norman Krauß

Die berühmten Worte „Quäl dich, du Sau!“, mit denen Udo Bölts einst seinen Team-Kapitän Jan Ullrich in den Vogesen zum Sieg bei der Tour de France antrieb, wurden zur geschützten Marke. Die übergab Udo Bölts 2016 an seinen Freund Christoph Riemeyer und hat damit dessen Kreativität herausgefordert. „Er glaubte, dass ich daraus etwas machen kann“, erinnert sich der Grafikdesigner. Bölts wollte sie zudem „bei jemandem aufgehoben wissen, der auch Pfälzer ist“. Riemeyer, 1972 geboren, lebt in Erfweiler (Landkreis Südwestpfalz), wo er auch aufgewachsen ist. Als begeisterter Mountainbiker weiß er die Lebensqualität im Pfälzerwald zu schätzen. Den Spruch „Quäl dich, Du Sau“ hat er in der Pfalz verankert. Ein Team von sechs Mountainbike-Guides und Fahrtechniktrainern, das er in der Region zusammenbrachte, füllt das Projekt mit Leben.

Das Guiding ist ein erweitertes Angebot zum Streckennetz des Mountainbikeparks Pfälzerwald, den Riemeyer als Grafiker von Anfang an begleitet. Die Team-Trikots ziert logischerweise das Markenlogo. Mittlerweile ist daraus eine ganze Kollektion an Radtextilien und Accessoires entstanden, die online vertrieben wird. Auf den meisten Artikeln ist eine „Wutz“ abgebildet, denn „viele Biker haben sich etwas Fetziges gewünscht“. Mit der Marke verfolgt Riemeyer vor allem ein Ziel: den Namen Pfälzerwald in die Welt hinaustragen. Sein Motto dabei lautet: „Jeder hilft jedem“. So unterstützt er beispielsweise ehrenamtlich regionale Radsport-Events mit Grafikdienstleistungen und ist dann vor Ort mit „Quäl dich, du Sau!“-Angeboten präsent.

Text: jre | Info: quaeldichdusau.de

Tania Storfinger, Hobby-Bäckerin und Bloggerin

Für Tania Storfinger war das Backen schon immer eine Leidenschaft. Foto: Alexander Keck

„Roger“ steht in Tania Storfingers Kühlschrank. Er ist ihr hauseigener Sauerteig. Einmal pro Woche wird er mit Roggenmehl und Wasser „gefüttert“. „Er ist wie ein Haustier. Und bei guter Pflege überlebt er uns alle“, sagt Storfinger mit einem Schmunzeln. Für die in Dannstadt-Schauernheim (Rhein-Pfalz-Kreis) lebende Hobbybäckerin, 1971 geboren, war das Backen schon immer eine Leidenschaft. Daher hat sie sich vor fünf Jahren auf die Suche nach Rezepten gemacht, die geschmacklich mehr hergeben als herkömmliche Hefe. „Dabei kommt man am Thema Sauerteig nicht vorbei, obwohl ich anfangs eher Ziegelsteine produziert habe“, erzählt sie. Seitdem backt Tania das Brot für die Familie – ihre vier Töchter und den Mann – selbst und lädt Fotos der Ergebnisse sowie Rezeptideen auf Instagram hoch. Neben Brot gibt es Brötchen oder Foccacica, aber auch Pesto und Salate zu entdecken.

Während der Corona-Pandemie hat die Bloggerin Online-Backkurse gestartet. Mittlerweile werden Kurse über die Volkshochschule angeboten. Sie sind immer schnell ausgebucht. Die Hobbybäckerin freut sich: „Daran sieht man, das Thema interessiert die Leute. Vielleicht auch deshalb, weil es immer weniger Handwerksbäckereien gibt.“ Eine Herzensangelegenheit war es ihr, eine Nacht lang dem Bäcker im Nachbarort über die Schulter zu schauen. „Es war für mich wirklich beeindruckend. Seither habe ich noch viel größere Hochachtung vor dem Beruf des Handwerkbäckers“, zieht Storfinger Bilanz.

Text: agk | Info: instagram.com/storfine_mit_4

Hermann Stever, Bienen-Fan

Hermann Stever hat mit seinem Sohn das Privatwissenschaftliche Archiv Bienenkunde aufgebaut. Foto: Norman Krauß

Weit mehr als 1000 Bücher, 600 kleinere Schriften und – zumeist in gebundener Form – mehr als 150 deutschsprachige sowie knapp 100 ausländische Zeitschriftentitel – alle haben sie zwei Dinge gemeinsam: Zum einen drehen sich die Inhalte um Bienen und Imkerei, zum anderen stehen sie im Landauer Stadtteil Dammheim. Dort hat der emeritierte Professor Hermann Stever seit 1993 zusammen mit seinem Sohn Tobias das Privatwissenschaftliche Archiv Bienenkunde aufgebaut. Stever, 1943 geboren, ist in Ebstorf in der Lüneburger Heide aufgewachsen. Sein Beruf führte ihn in die Pfalz: An der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau übernahm Stever 1973 einen Lehrstuhl für Mathematik. Daneben baute er später das Rechenzentrum der Universität Koblenz-Landau auf, das er bis zur Emeritierung leitete.

„Alles hat 1984 mit Hobby-Imkerei angefangen, die ich zusammen mit meinem Sohn begonnen habe“, erzählt Stever, der zum international anerkannten Imker-Experten wurde. Medien haben ihn „Herr der Bienen“ oder „Herrscher über das Bienenarchiv“ getauft. „Auch als Hobby-Imker muss man die Sache mit dem notwendigen Ernst betreiben“, betont Stever mit Blick auf „die Bienen, die auch nur Menschen sind“. Sechs Bienenvölker hat er heute noch, doch im Mittelpunkt steht seine Sammelleidenschaft von Bienen-Literatur. Mit einem Datenbanksystem verwaltet er seine Dokumente. Weit über 60.000 Datensätze weisen den Weg zu Inhalt, bibliografischen Angaben und zum Standort im Dammheimer Bienenarchiv.

Text: dot | Info: bienenarchiv.de

Weitere Pfalz persönlich

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Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

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Achtsam, musikalisch, kreativ

Adina Bitterlich schenkt Menschen innere Ruhe, Mia Wradatsch spielt mit Begeisterung das Instrument des Jahres und Marielle Lazan gewann mit selbst entworfenen Jeansstiefeln einen renommierten Jung-Designer-Preis. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Adina Bitterlich im Pfälzerwald
Foto: Norman Krauß

Adina Bitterlich, Achtsamkeitstrainerin

Achtsamkeitstrainerin Adina Bitterlich
Achtsamkeitstrainerin Adina Bitterlich möchte Menschen Natur bewusst erleben lassen. Foto: Norman Krauß

Der Pfälzerwald ist ihr Wirkungsraum. „Menschen die innere Ruhe zurückzugeben und sie Natur bewusst erleben zu lassen, das sind meine Herzensthemen“, sagt Adina Bitterlich. Sie bietet Achtsamkeitswanderungen im Dahner Felsenland rund um Rumbach (Landkreis Südwestpfalz) herum an. Das Konzept ist lange in ihr gereift und trägt viel Lebenserfahrung in sich. Eine rheumatische Autoimmunerkrankung hat die Mediengestalterin und Marketingexpertin früh dazu veranlasst, innezuhalten und ihr Leben umzukrempeln. Sie hat so sich selbst und der Natur mehr Raum gegeben.

Aufgewachsen in Leipzig und später lange in Frankfurt am Main zu Hause, ist sie heute im Pfälzerwald am perfekten Lebensort angekommen. Die zertifizierte Natur- und Achtsamkeitstrainerin sowie Stressmanagerin hat sich auf ihrem neuen Weg auch mit der buddhistischen Lehre zur Achtsamkeit auseinandergesetzt. Das Programm, das ihren Wanderungen zugrunde liegt, spiegelt all diese Impulse wider. Bei einer Runde durch den Wald hilft sie den Teilnehmenden, Stress hinter sich zu lassen und in die Natur einzutauchen. Gegangen wird im gemütlichen Tempo, teils in Stille. Unterwegs führt sie mit den Wanderern mehrere, auch für Anfänger leicht zugängliche Übungen durch. Etwa sieben Kilometer misst die aktuelle Strecke, rund vier Stunden ist sie dabei mit ihren Gruppen unterwegs. Und alle erfahren in dieser Zeit, dass die Natur viel mehr bietet als „nur“ frische Luft.

Text: dot | Info: naturlebenskunst.de

Andreas Holz, Programmleiter

RPR1 Programmdirektor Andreas Holz
Der Programdirektor Andreas Holz im Mannheimer RPR1 Studio. Foto: Joachim Ackermann

Radio Weinstraße sendet wieder. Im April 2024 ist als Webradio-Kanal zurück, was 1984 als erster privater und lokaler Rundfunksender Deutschlands im Kabelpilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz begann. „Wir schenken Radio Weinstraße den Hörerinnen und Hören am 40. Geburtstag zurück“, so Andreas Holz, RPR1.-Programmleiter. Der 1977 im Saarland geborene Radiomacher, der seit 20 Jahren in der Pfalz lebt, arbeitet seit 2022 in dieser Funktion. Mit Radio Weinstraße soll nun die Keimzelle, aus der 1986 mit RPR1. der erste landesweite private Hörfunksender entstand, nicht nur reaktiviert, sondern „in die heutige Welt übersetzt werden“.

Pfälzer Pop-Rock und Partymusik steht bei Radio Weinstraße, das auf Nachrichten bewusst verzichtet, im Mittelpunkt. Langfristig soll so auch eine Bühne für regionale Bands entstehen. „Radio Weinstraße ist der Sender zur Rieslingschorle auf der Terrasse oder am Weinprobierstand, der jeden Tag für Weinfest-Feeling und damit für ein Stück Heimat sorgt“, charakterisiert Holz das Programm. Er freut sich deshalb besonders darüber, dass die Idee, Radio Weinstraße neu zu starten, nicht von oberster Ebene, sondern aus dem Team von jungen Radiomachern kam. Für alle gehe es auch darum, Hörfunk zu individualisieren und trotzdem Gleichzeitigkeit zu ermöglichen, die Menschen am Radio nach wie vor fasziniere. Holz blickt dabei schon in die Zukunft: „Radio Weinstraße kann ein Modell sein.“

Text: dot | Info: radioweinstrasse.de, rpr1.de

Mia Wradatsch, Tubistin

Mia Wradatsch sitzt mit ihrer Tuba auf einer Mauer.
Mia Wradatsch spielt mit Begeisterung das Instrument des Jahres 2024: die Tuba. Foto: Kai Mehn/15.03.24/

„Ich finde es einfach cool. Sie wird nämlich unterschätzt.“ Mia Wradatsch freut sich darüber, dass die Tuba zum Instrument des Jahres 2024 gekürt wurde. Das tief tönende Blechblasinstrument, das in Orchestern für das sonore Fundament sorgt, ist für die 2009 geborene junge Musikerin aus Maikammer (Landkreis Südliche Weinstraße) „viel mehr als ein Hobby“. Ihre Leidenschaft für die Tuba wurde 2019 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße geweckt. Mia, die im Alter von fünf Jahren mit der Blockflöte zu musizieren begann, durfte damals in der Bläserklasse Instrumente testen. „Ursprünglich habe ich mich fürs Saxofon interessiert. Als ich die Tuba ausprobierte, kam direkt ein relativ guter Ton raus. Das hat gleich Spaß gemacht“, erinnert sie sich daran, wie alles begann.

Heute übt sie jeden Tag zwischen 45 und 60 Minuten. Bei Ralf Rudolph, dem Neustadter Solo-Tubisten der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Musikprofessor, nimmt Mia seit der siebten Klasse Privatstunden. Wie er spielt sie bei der Kolpingskapelle Hambach. Vor allem Märsche und Polkas, aber auch Pop- und Rock-Titel gehören hier zum Repertoire, wenn zum Beispiel auf Weinfesten musiziert wird. Ganz besondere Freude bereitet ihr zudem das Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz, dessen Mitglied sie seit Sommer 2022 ist. Neben der Klassik ist Mia aber für alle anderen Musikrichtungen offen.

Text: dot | Info: lmr-rlp.de, kolpingskapelle-hambach.de, staatsphilharmonie.de

Lena Zimmer, Hundeliebhaberin

Lea Zimmer sitzt mit ihren Hunden Anni und Saru auf einem Stein
Hundeliebhaberin und Pädagogin Lena Zimmer mit ihren beiden Filmstars Anni (links) und Saru. Foto: Norman Krauß

Zähnefletschen hat Saru zum Filmstar gemacht. Die kurze Szene ist im neuesten Film der US-amerikanische Science-Fiction-Reihe „Die Tribute von Panem“ zu sehen. Dabei ist die Malinois-Hündin (rechts), eine kurzhaarige Variante des Belgischen Schäferhundes, im wirklichen Leben ein freundlicher Schulhund. Lena Zimmer, Grundschullehrerin in Annweiler und Vorsitzende des Schäferhunde-Vereins Altenglan, hat Saru beigebracht, auf ein Zeichen hin die Zähne zu zeigen. Hunde sind seit der Kindheit die Leidenschaft der 1992 geborenen Pädagogin. Sie hat auch mit ihrer Border-Collie-Hündin Anni, die ebenfalls als Schulhund im Einsatz ist, bereits Filmproduktionen gemacht, zum Beispiel für Werbespots.

Zimmer hatte schon mit elf Jahren ihren ersten Hund. Über Erfolge bei Trick-Dog-Turnieren und Hundemessen sind ihre heutigen Hunde in die Kartei einer Kölner Agentur gekommen, die immer wieder mal Anfragen für kleinere Filmproduktionen hat. Der anspruchsvolle Dreh für die Tribute-Reihe in Berlin sei aber eine ganz andere Dimension gewesen, die Saru „super gemeistert“ habe. „So was kann man nicht planen. Umso schöner ist es, wenn es klappt“, freut sich Lena Zimmer immer noch. Für die Hundeliebhaberin, die viel in der Natur unterwegs ist, steht eines fest: „Hunde sind Partner, die mit einem durchs Feuer gehen. Sie begleiten einen durch die schönsten und auch traurigsten Momente im Leben.“

Text: dot | Foto: Norman Krauß | Info: schaeferhunde.de

Marielle Lazan, Schuhtechnikerin

Marielle Lazan präsentiert ihren selbst entworfenen Jeansstiefel
Mit diesem Stiefel gewann Marielle Lazan einen begehrten Jung-Designer-Preis. Foto: Norman Krauß

„Es war von Anfang an eine fixe Idee von mir, bei diesem jährlichen Wettbewerb mitzumachen.“ Marielle Lazan hat dann seit Dezember 2023 viel Zeit und vor allem Herzblut in den Entwurf, das Design und die Produktion ihres Stiefelpaares gesteckt. Dass es am Ende von der Fachjury bei der Messe „Shoes Düsseldorf“ mit dem „HDS/L Junior Award“ des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie ausgezeichnet wurde, macht sie „ziemlich stolz“. Insgesamt waren nämlich mehr als 40 Jung-Designer aus ganz Europa mit kreativen Modellen am Start, um Award-Skulptur und 3000 Euro Preisgeld zu gewinnen.

Marielle, 2001 in Manila geboren und in Vietnam aufgewachsen, absolviert derzeit die Ausbildung zur Schuhtechnikerin an der Deutschen Schuhfachschule (DSF) in Pirmasens. Zuvor hatte sie von 2020 bis 2023 ihre Lehre als Schuhfertigerin bei Adidas im Werk Scheinfeld (Bayern) erfolgreich abgeschlossen. Der Sportartikelkonzern finanziert nun die zweijährige DSF-Ausbildung seiner Mitarbeiterin. „Es macht mir einfach total Spaß, mit den Händen zu arbeiten“, erklärt Marielle. Das vorgegebene Motto „Denim Dreams. Jeans on! Create a shoe with denim details“ brachte sie sofort auf die Idee, Teile von Jeansjacken und -hosen zu Stiefeln zu verarbeiten. Für Marielle steht fest, dass sie der Schuhbranche treu bleibt. Ihr Zukunftstraum? „Eine Tätigkeit, bei der ich viel reise und auch im Ausland arbeite.“

Text: dot | Info: deutsche-schuhfachschule.de

Weitere Pfalz persönlich

Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfalz persönlich

Engagierte und kreative Köpfe

Ilona Schäfer ist unterstützt den Museumsgarten am Hack-Museum seit Beginn ehrenamtlich, Oliver Weintz führt Gehörlose durch die Weinberge und Margarete Horle ist leidenschaftliche Weberin. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Nahaufnahme: Hobbygärtnerin Ilona Schäfer am Brunnen "Wasser für die Welt" von Rudolf Graap im Hack-MuseumsgARTen
Foto: Joachim Ackermann

Ilona Schäfer, Gärtnerin im hackmuseumsgARTen

Hobbygärtnerin Ilona Schäfer am Brunnen "Wasser für die Welt" von Rudolf Graap im Hack-Museumsgarten
Hobbygärtnerin Ilona Schäfer am Brunnen „Wasser für die Welt“ von Rudolf Graap im Hack-MuseumsgARTen. Foto: Joachim Ackermann

„Das Schönste am hackmuseumsgARTen ist das Miteinander“, sagt Ilona Schäfer. Bis zu 120 Gärtner aus 15 verschiedenen Nationen kommen mittlerweile in dem „Garten für alle“ in Ludwigshafen zusammen, um gemeinsam den einst tristen Hans-Klüber-Platz vor dem Wilhelm-Hack-Museum zu beleben. „Dabei geht es nicht nur um das Gärtnerische. Wir kochen, essen, feiern und musizieren auch gemeinsam, wir lernen voneinander, vor allem über die Kultur des anderen. Der Garten spiegelt wunderbar die Bevölkerungsstruktur in Ludwigshafen wider“, erzählt Hobbygärtnerin Schäfer. Die Rentnerin aus Edigheim engagiert sich seit Beginn des Urban Gardening Projekts im Jahr 2012 im Museumsgarten. Sie gehört zu einem Frauen-Team um Kuratorin Theresia Kiefer und kümmert sich um die (Online-)Kommunikation.

Einmal pro Monat plant das Team kommende Veranstaltungen, da der Garten für die Stadt, das Museum und weitere Organisationen zu einem beliebten Veranstaltungsort geworden ist. Den Gärtnern selbst machen sie keine Vorschriften. Sie ermuntern zwar zum nachhaltigen Gärtnern, sein Beet kann aber jeder frei gestalten – vom Beetbau über die Bepflanzung bis zur Pflege. „Der Garten sieht immer leicht chaotisch aus. Das ist gerade das Schöne daran, weil es die Vielfalt zeigt.“ Die ehrenamtliche Initiative wurde im Dezember von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem Brückenpreis „Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken in Rheinland-Pfalz“ gewürdigt.

Text: ayß | Info: hackmuseumsgarten.blogspot.com, wilhelmhack.museum

Oliver Weintz, Kultur- und Weinbotschafter

Kultur- und Weinbotschafter Oliver Weintz am Mußbacher Herrenhof.
Kultur- und Weinbotschafter Oliver Weintz am Mußbacher Herrenhof. Foto: Kai Mehn

Als Kultur- und Weinbotschafter bietet Oliver Weintz als Erster in der Pfalz kulinarische Weinwanderungen für Gehörlose an. Geprägt durch seine eigenen Erfahrungen als Kind gehörloser Eltern, setzt er sich aktiv für Inklusion ein. „Ich möchte der Gemeinde der Gehörlosen etwas zurückgeben“, sagt der Neustadter, der hauptberuflich als Chemikant arbeitet. Vergangenes Jahr hat er erfolgreich die Ausbildung zum Kultur- und Weinbotschafter absolviert und den „Sonderpreis für Soziales und Inklusion“ erhalten. Sein Weinwissen sei zuvor „guter Pfälzer Durchschnitt“ gewesen und im privaten Bereich habe er schon oft für Gehörlose gedolmetscht. Zwei Aspekte sind ihm besonders wichtig: Zum einen, dass die Weine immer von passenden kulinarischen Genüssen begleitet und die Rebsorten dort verkostet werden, wo sie auch geherbstet werden.

Zum anderen sind die Gruppen für die Gehörlosen-Touren bewusst klein gehalten – maximal zehn Teilnehmer –, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen und jeden im Blickfeld zu haben. Dabei setzt Oliver Weintz auch auf Flyer und Karten, die als visuelle Hilfestellung dienen und Wein einfach und vielfältig erfahrbar machen. Die erste kulinarische Weinwanderung für Gehörlose findet am 20. April statt und führt über den Herrenhof und die Weinberge. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ sind für 2024 insgesamt drei Führungen mit Gehörlosen geplant, die eine feinsinnige Verbindung von Wein- und Gaumenfreuden mit landschaftlichem Genuss versprechen.

Text: ayß | Info: kultur-und-weinbotschafter.de/pfalz

Margarete Horle, Weberin

Weberin Margarete Horle arbeitet an einem Vorhang.
Weberin Margarete Horle arbeitet an einem Vorhang. Foto: Joachim Ackermann

18 Meter Stoff liegen vor Margarete Horle. Sie webt für einen Kunden Vorhänge. Dabei ist sie bereits bei der Kür des Handwerks angekommen. Hier gilt es, „Kopf, Füße und Hände zu koordinieren“, sagt die Webergesellin aus Bockenheim. Die eigentliche komplizierte Arbeit, nämlich das Einrichten des Webstuhles, ist der erste und langwierigste Schritt: „Je nach Material, Muster und Kettlänge, also der Länge der Fäden, die eingespannt werden, kann es sehr lange, auch mal 15 Stunden dauern, bis eingefädelt ist.“ Das Handweben ist eine der ältesten Kulturtechniken, die eine genaue Planung des Gewebes sowie ein gewisses technisches Verständnis fordert. 2023 wurde die Handweberei von der Deutschen UNESCO-Kommission in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Margarete Horle kam zum Weben zufällig, als sie eine Kunstausstellung in ihrer Heimatgemeinde besuchte und parallel ein Volkshochschulkurs stattfand. „Einen Nachmittag habe ich die Frauen dort mit Fragen gelöchert. Dann fing ich das Weben hobbymäßig selbst an und entschied mich nach etwa fünf Jahren, die vierjährige Ausbildung zur Textilgestalterin im Handwerk mit Fachrichtung Weben zu absolvieren.“ Dieses Jahr feiert Horle ihre zehnjährige Selbstständigkeit. Besonders gerne webt sie Dekoratives mit Wohlfühlcharakter, das den Körper wärmt. Schals zum Beispiel, aber auch Geschirrtücher, Tischwäsche oder Wolldecken. Jedes Stück ist in Farbe und Muster ein Unikat. Ihr Wissen gibt sie Anfängern und Fortgeschrittenen in Kursen weiter.

Text: ayß | Info: margarete-horle.de

Kathrin Yarizell Lothschütz, Musicaldarstellerin und Pädagogin

Musikern Kathrin Lothschütz spielt Keyboard in ihrem Tonstudio.
Musikern Kathrin Lothschütz spielt Keyboard in ihrem Tonstudio. Foto: Reiner Voß / view – die Agentur

„Wenn ich auf der Bühne stehe, dann bin ich in dem Moment“, sagt Schauspielerin Kathrin Yarizell Lothschütz aus Schönenberg-Kübelberg. Die Magie des Schauspielerns besteht für sie in der Wahrhaftigkeit, den Moment auf der Bühne zu spüren, im Jetzt zu sein, Emotionen und Handlungen so darzustellen, dass sie für das Publikum glaubhaft und echt wirken. „Gefühle bei jeder Aufführung so zu spielen, als wäre es das erste Mal, und die Rolle dennoch weiterentwickeln“, beschreibt Lothschütz ihr Verständnis und ihren Stil, der vor allem durch den Intendanten und Schauspieler Peter Nüesch sowie ihren Schauspiellehrer an der Jungen Akademie in Stuttgart, Jürgen M. Bandtner, geprägt ist.

Der Weg der Pfälzerin auf die Bühnen Deutschlands – von den Burgfestspielen in Mayen, über das Festspielhaus Neuschwanstein und das Staatstheater Karlsruhe bis zum Capitol in Mannheim, wo sie aktuell in „La Cage aux Folles“ zu sehen ist – begann ursprünglich als Geigerin im Orchester der Musikschule Kuseler Musikantenland. Dort unterrichtet sie heute selbst musikalische Früherziehung. In ihrem eigenen Vocals Studio „Find your own Voice“ bietet die ausgebildete Musikpädagogin außerdem Gesangsunterricht und Stimmtraining für Erwachsene an. In der Region ist ihre Stimme vor allem bei Auftritten im Duett „DoubL“ mit ihrem Mann Manuel Lothschütz zu hören. Am 27. April starten sie ihr neues, deutschsprachiges Programm „Herzgeflüster“ in der Kirche in Altenkirchen.

Text: ayß | Info: kathrin-lothschuetz.de

Oliver Schollenberger, Künstler

Künstler Oliver Schollenberger mit zwei seiner Tierbildern
Künstler Oliver Schollenberger mit zwei seiner Tierbildern. Foto: Norman Krauß

Er ist der Maler unter den Zeichnern. Oliver Schollenberger verbindet auf fast allen seinen Werken kräftige Farbigkeit mit feinen gezeichneten Linien. Seine Handschrift ist unverkennbar, denn neben einem zentralen Motiv finden sich häufig Comic-Elemente und Hand Lettering in seinen Arbeiten, die den Werken einen besonderen Charme und eine spielerische Leichtigkeit verleihen. Dabei bleibt er stets experimentierfreudig und offen für neue Ausdrucksformen. Tiere nehmen schon immer einen zentralen Platz in seinem farbenfrohen Schaffen ein – allen voran das Nashorn. „Jeder hat seinen Albrecht-Dürer-Moment. Bei mir war das als Kind, passenderweise im Dürer-Jahr 1971. Damals begegnete mir sein Rhinocerus-Holzschnitt und ich fragte mich, wie jemand so klar zeichnen kann“, sagt der Speyerer Künstler. Das Tier übe seitdem eine wahnsinnige Faszination auf ihn aus.

Im Oktober präsentiert Schollenberger seine Tierbilder in einer Einzelausstellung im Alten Rathaus in Schifferstadt. Zuvor wird es eine Ausstellung in Speyer mit dem „Rendsburger Zeichenkollektiv“ geben, dem er seit vielen Jahren angehört und das ihn in seiner Entwicklung ebenfalls stark geprägt hat. Als echter Pfälzer packt Oliver Schollenberger auch die Farben seiner Heimat auf Leinwand und Papier. Schöne Beispiele hierfür sind die von ihm gestalteten Etiketten des Speyerer Domweins und großformatige pfälzische Weinberglandschaften.

Text: ayß | Info: oliver-schollenberger.de

Weitere Pfalz persönlich

Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfalz persönlich

Wein, Kunst und Lichterfahrt

Erich Stachel ist der Winzer mit dem höchsten Weinberg der Pfalz, Gerd Kornmann malt dunklen Surrealismus und Émilie Rottmayer ist eine der ersten ausgebildeten Kinderfußballtrainerinnen deutschlandweit. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Winzer Erich Stachel. Foto: Kai Mehn

Erich Stachel, Winzer

Winzer Erich Stachel. Foto: Kai Mehn

Mit Höhenmetern kennt er sich aus. Als Bergsteiger stand Erich Stachel schon auf vielen Gipfeln in Afrika, Amerika und Europa. Jetzt schnuppert der 1946 geborene Winzer aus Maikammer (Südliche Weinstraße) auch auf seinem Hausberg Höhenluft. Die Kalmit ist zwar für den passionierten Läufer und Radfahrer schon immer ein sportliches Ziel, doch nun betreut er dort rund 670 Meter über dem Meeresboden den höchsten Weinberg in Rheinland-Pfalz.

„Eine tolle Idee. Hier kann man Neuland betreten.“ So fasst Stachel seine ersten Gedanken zusammen, als er von Matthias C. S. Dreyer vom Club Sellemols, in dem sich Historienfreunde engagieren, angesprochen wurde. Der war bei Recherchen zur Kalmit darauf gestoßen, dass dort in den 1930er-Jahren ein Versuchsgarten angelegt war, in dem auch Reben wuchsen. Im April 2023 sind nun wieder 50 Stock der Piwi-Sorten Muscaris und Sauvignac sowie Riesling gepflanzt worden. „Die erste Ernte ist erst 2025 zu erwarten“, erläutert Stachel. In der Hauptsache geht es jedoch im Kalmitwingert darum, Erkenntnisse zur Auswirkung des Klimawandels auf den Weinbau zu gewinnen. Meteorologe Christian Müller, der für „Klima-Palatina“ eine Wetterstation auf der Kalmit betreibt, kümmert sich um die Aufzeichnungen und Auswertungen. Stachel hat im ersten Jahr festgehalten, dass der Austrieb der Reben 14 Tage später erfolgte als in tiefer gelegenen Weinbergen – die Höhenmeter lassen grüßen.

Text: dot | Info: alsterweiler.net

Marita Mattheck, Künstlerin

Künstlerin Marita Mattheck. Foto: Norman Krauß

Die Leimersheimer Künstlerin Marita Mattheck sitzt in ihrem Atelier, umgeben von einer Stadt, die von moderner Architektur geprägt ist. Das kann man beim Blick auf die hier fotografierte Werksserie annehmen. Kann, muss aber nicht. „Ich gebe einen Impuls vor und der Betrachter ist eingeladen, ihn fortzuführen“, erklärt Marita Mattheck. „Vermutung“ lautet passend der Titel dieser Reihe, an der Mattheck seit vier Jahren arbeitet.Charakteristisch für ihre Acrylbilder sind die reduzierte Farbpalette und die geometrischen Flächen, die sie zu Landschaften zusammensetzt. „Ich sehe Wirklichkeiten und erschaffe Fragmente der Realität“, sagt die Künstlerin, die an der Kunstakademie Düsseldorf studiert hat. „Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Es sind keine vollständigen Motive. Vielmehr sind sie wie das Leben: Es gibt Brüche, dann sind sie wieder ganz geradlinig. Ich lasse mich beeinflussen und komme wieder zu mir zurück“, beschreibt die seit 2010 pensionierte Gymnasiallehrerin für Kunst.

Inspirationen findet sie in ihrer riesigen (Kunstbuch-)Bibliothek, in großen Ausstellungen etwa in Frankfurt am Main oder Berlin sowie auf Kunst- und Wanderreisen. Aus Japan hat sie zum Beispiel ihre Liebe zu reduzierten Formen und den Holzschnitt mit feinem Japanpapier – eine weitere wichtige Facette ihres Schaffens – mitgebracht. „Auch das Kuratieren macht mir sehr viel Spaß“, sagt sie. Seit 20 Jahren ist sie Vorsitzende des angesehenen Germersheimer Kunstvereins. Ihre Begeisterungsfähigkeit und Neugier lassen die sportliche und gut vernetzte Künstlerin nicht stillstehen.

Text: ayß | Info: http://kunstverein-germersheim.de/kunstverein-germersheim/

Gerd Kornmann, Künstler und Grafiker

Künstler und Grafiker Gerd Kornmann. Foto: Norman Krauß

„Ich male ohne Plan einfach drauflos.“ Der Künstler und Grafiker Gerd Kornmann, der aus Ranschbach stammt und in Klingenmünster lebt (beide Landkreis Südliche Weinstraße), beschreibt, wie die Ideen zu seinen Fantasy-Gemälden aus ihm herausfließen. Kornmann ergänzt: „Ich finde Dinge, die dabei zufällig entstehen, sind oft interessanter.“ Den Stil seiner Werke mit vielen Schwarztönen bezeichnet der 1974 geborene Künstler, der über ein Jahrzehnt in Berlin gelebt hat, als „dunklen Surrealismus“. Inspiriert ist er vom Schweizer Hans Rudolf „HR“ Giger und Max Ernst, dem deutschen Maler und Bildhauer mit amerikanischer und französischer Staatsbürgerschaft. „Seinetwegen habe ich angefangen mit Farben zu malen“, erinnert sich Kornmann. Neben dem Entwickeln von Print-Gebrauchsgrafik vom Flyer bis zum Weinetikett hat der Südpfälzer schon immer gerne mit Acrylfarben auf Papier, Leinwand und Holz gearbeitet.

Kornmann, seit seiner Kindheit Metal-Fan, gestaltet auch Plattencover. „Mit der Musik entstehen Bilder im Kopf. Man baut sich die Welt wie ein Hörspiel“, erklärt er, was ihn auf Ideen bringt. Von Dr. Michael Werner erhielt er den Auftrag, Geister für Feld, Haus, Garten und Wald zu zeichnen (siehe Illustrationen auf der Titelseite und in der Titelstory). Bei diesen Arbeiten fertigte Kornmann zuerst Skizzen, um die gewünschten Attribute der Figuren umsetzen zu können. Das Foto zeigt ihn mit seinem Werk „Die ganze Stadt“ auf der Burg Landeck.

Text: dot | Info: riotdesign.de und gerdkornmann.de

Émilie Rottmayer, Fußballkindertrainerin

Fußballkindertrainerin Emilie Rottmayer. Foto: Kai Mehn

„Hier endet die Zuschauertribüne. Das ist jetzt mein Bereich.“ Selbstbewusst steht Émilie Rottmayer am Rand des Fußballfeldes und stellt klar, wer hier die Kinder anleitet. Als die heute 18-Jährige vor zwei Jahren die Ausbildung zur Kindertrainerin beim Deutschen Fußball-Bund absolvierte, war sie eine der ersten zertifizierten Kindertrainerinnen in Deutschland und ungewöhnlich jung für diesen Job. Heute trainiert sie zusammen mit ihrer Freundin Alexandra Julier die F-Jugend des 1. FC 23 Hambach. „Es war ein großer Schritt, in die F-Jugend zu gehen“, sagt Émilie Rottmayer. Denn es gibt einen deutlichen Leistungssprung, die Spiele werden anspruchsvoller, die Kinder entwickeln sich weiter und die Verantwortung nimmt zu. „Auf der anderen Seite ist es meine Mannschaft, die ich zusammenhalten möchte“, erklärt die Abiturientin.

Schon vor dem offiziellen Lehrgang betreute sie die unter Vierjährigen in der Ballschule des Vereins. Wegen einer Verletzung musste sie damals das Handballspielen aufgeben. „Ich habe dann nach einer Möglichkeit gesucht, im Sport aktiv zu bleiben.“ Da sie aus einer Fußballerfamilie stammt, sich selbst sehr für den Sport interessiert und Spaß am Umgang mit Kindern hat, war die Ballschule perfekt. „Wir verstehen uns super mit den Kindern. Sie akzeptieren uns und sind es gewohnt, von jungen Frauen trainiert zu werden.“ Generell werden die Trainerinnen für ihr Engagement sehr bewundert und Émilie Rottmayer kann jungen Menschen nur empfehlen, sich zu engagieren. Denn die gesammelten Erfahrungen und die Arbeit mit anderen Menschen brächten einen auch im späteren (Berufs-)Leben weiter.

Text: ayß | Info: fc23hambach.de

Thilo Holstein, Lichterfahrt-Initiator

Lichterfahrt-Initiator Thilo Holstein. Foto: Michael Dostal

„Wir sind Landwirtinnen und Landwirte, die Herzen öffnen wollen.“ So beschreibt Thilo Holstein die Motivation, dass er auch anno 2023 fünf Lichterfahrten in der Nordwestpfalz initiiert. Holstein, Winzer aus Kindenheim (Landkreis Bad Dürkheim) freut sich, dass je nach Termin wieder zwischen 40 und 65 Bauern mit ihren Traktoren mit von der Partie sein werden. „Mit 60 Jahren bin ich fast der Älteste“, fügt Holstein hinzu, der in der Region zu den Initiatoren der Aktion gehört.

Die ersten Lichterfahrten gab es im Corona-Jahr 2020. Seitdem sind sie in der Adventszeit einerseits rollende Demonstrationen der Aktion „Land schafft Verbindung“. Sie sollen auf die schwierige Situation in der Landwirtschaft und das Thema Ernährungssicherheit aufmerksam machen. Andererseits dienen die Fahrten dazu, vielen benachteiligen Menschen in Kinderheimen, Jugendheimen, Kinderkrankenhäusern oder bei Organisationen wie der Lebenshilfe eine Freude zu bereiten. „Es geht bewusst um kleine Gesten. So gibt es etwa Tüten mit Äpfeln, Klementinen und Nikoläusen“, erklärt Holstein und bedankt sich bei den Spendern des Tüteninhalts. Organisiert und gesteuert werden die Touren in Grünstadt, Altleiningen und Obersülzen (2.12.), Monsheim und Worms (9.12.), im Zellertal (10.12.), Eisenberg und Kirchheimbolanden (16.12.) sowie Winnweiler (23.12.) über eine Whats-App-Gruppe.

Text: dot | Info: facebook.com/landschafftverbindung und weingut-holstein.de

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Veranstaltungs­tipps

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Pfalz persönlich

Engagement und Einsatz

Catharina Waschke hatte die Idee für den Spielzeitkalender der Staatsphilharmonie, Patrick Kuhn betreibt den Podcast Palz Gschichde und Dr. Kerstin Röhm ist unentgeltlich als Ärztin in der Dritten Welt im Einsatz. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Ludwigshafen, Staatsphilharmonie, Catharina Waschke mit dem Kalender der Staatsphilharmonie. 06.09.2023 Foto: Joachim Ackermann
Marketingfachfrau Catharina Waschke. Foto: Joachim Ackermann

Catharina Waschke, Marketing und Developement

Ludwigshafen, Staatsphilharmonie, Catharina Waschke mit dem Kalender der Staatsphilharmonie. 06.09.2023 Foto: Joachim Ackermann
Marketingfachfrau Catharina Waschke. Foto: Joachim Ackermann

14,8 Zentimeter lang, 10,5 Zentimeter breit, 3,4 Zentimeter hoch und 380 Gramm schwer. So präsentiert sich erstmals ein „Spielzeitkalender 23-24“ der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Bis zum Freitag, 12. Juli 2024, dem Ende der laufenden Saison, gibt es für jeden Tag ein Abreißblatt mit kleinen Geschichten, Kuriositäten und Experimenten. Auch QR-Codes und Gutscheine finden sich darin. „Der wichtige Punkt am Kalender ist, dass Kulturkommunikation aufgebrochen wird“, erklärt Catharina Waschke, die sich bei der Staatsphilharmonie seit Februar 2019 um „Marketing und Development“ kümmert.

Sie hatte im November 2022 die Idee, die dann in intensiver Teamarbeit zum Konzept wurde, bevor die Agentur die Inhalte visuell übersetzte. „Es war insgesamt ein gutes halbes Jahr Arbeit“, erinnert sich Waschke. Als studierte Historikerin, die „mit Musik aufgewachsen ist“, ordne man kulturelle Veränderungen vor dem Hintergrund der Geschichte ein. Dies verändere die Perspektive. „Mit dem Kalender wollen wir universell ansprechen und die Menschen ein ganzes Jahr begleiten“, betont Waschke. Der Abreißblock nimmt damit auf, was Intendant Beat Fehlmann mit Blick auf Musik unterstreicht: „Nähe und Beziehung sind das Wichtigste.“ Für den Kalender hat Fehlmann ein Zitat von Anton Bruckner ausgewählt. Am Dienstag, 2. April, heißt es: „Weil die gegenwärtige Weltlage geistig gesehen Schwäche ist, flüchte ich zur Stärke und schreibe kraftvolle Musik.“

Text: dot | Info: staatsphilharmonie.de

Patrick Kuhn, Podcaster

Podcaster Patrick Kuhn. Foto: Norman Krauß

Buntes Vogelgezwitscher, heitere Ukulelen-Akkorde und eine einladende Stimme: „Palz Gschichde. Sachehaftes un Legendäres.“ Ein Podcast-Intro, das Lust auf mehr macht. Patrick Kuhn hat bereits 17 Beiträge in Mundart seit dem Start im Frühjahr veröffentlicht. Hörer fiebern zum Beispiel mit dem „Ridder Kolb vum Donnersberg beim große Ridderturnier“ mit. Die Pfalz strotzt nur so von Sagen und Legenden, die den aus Leimersheim stammenden Exil-Pfälzer seit seiner Kindheit faszinieren. Der 40-Jährige möchte die alten Geschichten dramaturgisch neu erzählen und neben historischen Hintergrundinfos liefert der Hobby-Podcaster zudem die passenden Ausflugtipps zu den Schauplätzen. Vier bis fünf Stunden stecke er in die Vorarbeit jeder Folge. „Mir ist es sehr wichtig, dass der Podcast auf Pfälzisch ist. Das ist nicht nur meine Muttersprache, die ich nicht verlernen möchte. Mundart ist generell ein großer Schatz.“

Als Fortbildungsreferent beim Bistum Augsburg lebt und arbeitet er seit neun Jahren in Bayern. Der bayrische Dialekt tauche im öffentlichen Leben wie selbstverständlich auf. Pfälzisch dagegen sei vor allem in den sozialen Medien und bei Podcasts unterrepräsentiert. Mit den „Palz Gschichde“ möchte Patrick Kuhn daher einen Beitrag dazu leisten, dass das Pfälzische als gängige, seriöse Sprache im Internet wahrgenommen wird. Wenn er zu Besuch in der Heimat ist, hat er immer sein Aufnahmegerät dabei, um – wie hier am Althrein – authentische Geräusche aus der Pfalz abzuspeichern.

Text: ayß | Info: Palz Gschichde, der Pfälzer Sagenpodcast, zum Beispiel auf Youtube

Dr. Kerstin Röhm, Narkoseärztin und Intensivmedizinerin

Ärztin Dr. Kerstin Röhm. Foto: Joachim Ackermann

„Wir spenden vor allem Knowhow und Wissen.“ So charakterisiert Dr. Kerstin Röhm die Interplast-Hilfsaktionen. Die 1971 geborene Narkoseärztin und Intensivmedizinerin, die in Dannstadt-Schauernheim (Rhein-Pfalz-Kreis) aufgewachsen ist, lebt in Ludwigshafen und arbeitet dort im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus. Die „absolute Pfälzerin“ ist seit 2016 bei Interplast-Einsätzen aktiv und steuert nun Teams. Meistens bestehen sie aus Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften.

Alle Helfer sind bei plastischen und allgemeinchirurgischen Operationen in Ländern der Dritten Welt unentgeltlich im Einsatz. Sie opfern ihren Urlaub oder Ausgleichszeiten für Mehrstunden. Wenn die Zeit nicht reicht, so berichtet Röhm, lassen sich manche sogar freistellen. Neben Einsätzen in Malawi, Madagaskar oder Liberia ist ihr vor allem ein Dauerprojekt in Kamuli in Uganda ans Herz gewachsen. Im November stehen dort wieder rund 80 Operationen an. Das Material sowie Narkose- und Schmerzmedikamente sind bereits gepackt. „Wir freuen uns über jede Spende, die Einkäufe und die Flüge möglich macht“, betont Röhm. Ihr geht es darum, auch dann, wenn kein Strom oder kein Wasser zur Verfügung steht, „gute Medizin zu machen“. Die Einsätze seien deshalb immer auch ein Ausbildungsprozess. Ein Ritual beschließt jeden der meist dreiwöchigen Einsätze. Kerstin Röhm: „Wenn wir zurück in der Pfalz sind, gibt es traditionell Leberknödel oder einen Pfälzer Teller.“

Text: dot | Info: interplast-germany.de, Kontakt Spendenaktion: k.d.roehm@web.de

Hans Gareis, Grafiker, Verleger und Maler

Grafiker Hans Gareis, Foto: Norman Kraus
Grafiker, Verleger und Maler Hans Gareis. Foto: Norman Kraus

Hans Gareis aus Maikammer hält die Pfalz in seinen Händen. Wörtlich in Form des ersten original Pfalz-Globus und im übertragenen Sinne durch die Wertschätzung, die er seiner Heimat als Kunstschaffender, Verleger und Botschafter entgegenbringt. Der gebürtige Pfälzer war sofort bei der Umsetzung des „Heimatglobus“ für die Pfalz dabei. Die Idee dafür hatte das Gütersloher Ehepaar Christiane Güth und Christoph Hünermann, dessen berufliche und private Wege sich seit vielen Jahren mit denen von Verleger Hans Gareis kreuzen. Der Pfalz-Globus ist der siebte in einer Reihe, die mit Ostfriesland begann. Wichtig ist den Machern, dass die Globen authentisch rüberkommen, da sie doch Herzens-Regionen vieler Menschen darstellen.

Gareis ist Namensgeber für die drei verschiedenen Größen – Gligger, Dubbe und Wäscher –, Berater für die „korrekte“ Ansprache auf Pfälzisch (Unn? Wiiie?) sowie Verfechter des FCK: „Der Pfalz-Globus ist ein absolut hochwertiges Produkt, dem wie alle Heimatgloben ein wissenschaftlicher Anspruch zu Grunde liegt. Er ist kartographisch top und aktuell“, erklärt Gareis und fügt hinzu: „Normalerweise hat das Fritz-Walter-Stadion auf so einer Darstellung nichts zu suchen, aber die Pfalz ohne den Betze ist undenkbar.“ Alla hopp, so viel Abweichung durfte sein. Auf der einen Seite der Kugel ist die Geografie der Region zu sehen, auf der anderen befinden sich die Verkehrswege, beides umgeben von Meer. „Die Pfalz ist unser Paradies, sonst brauchen wir Pfälzer eigentlich nichts. Höchstens ein bisschen Meer und das haben wir jetzt auch.“

Text: ayß | Info: deinheimatglobus.de, hansgareisart.de

Daniela Schönung, Gartenbloggerin

Gartenbloggerin Daniela Schönung. Foto: Julia Köller

Wenn eine neue Wildbienen- oder Schmetterlingsart sich in ihrem Garten blicken lässt, ist das für Daniela Schönung aus Böhl-Iggelheim die beste Bestätigung. Denn für diese und andere Insekten wachsen und blühen dort jede Menge einheimische Pflanzen, die viele Gartenbesitzer vermutlich nicht einmal beim Namen nennen könnten. Taubenkropf-Leimkraut, Ruprechtskraut oder Wegwarte sind nur einige Beispiele. „Das sind alles Pflanzen, die auf kargen Böden wachsen und für viele Insekten nützlich sind“, erklärt die Gartenbloggerin, die auf ihrer Seite gartenkram.de Tipps zur Gestaltung von Naturgärten gibt – von der Trockenmauer als Lebensraum über die richtige Blumenerde bis zu Alternativen zur Kirschlorbeer- oder Thujahecke.

„Ich gärtnere schon seit meiner Kindheit“, erzählt die 38-jährige Mutter zweier Kinder, die freiberuflich als Texterin arbeitet. Doch erst als sie vor einigen Jahren den Garten ihres neuen Eigenheims anlegen wollte, habe sie sich tief in das Thema eingelesen. „Dabei bin ich darauf gestoßen, dass es immer weniger Pflanzen gibt, die einer Vielfalt an Insekten dienen“, sagt sie. In den Gartencentern sei meist nur die typische Auswahl zu bekommen – mit drastischen Auswirkungen für die Artenvielfalt. Um dem entgegenzusteuern, hat sie im Juli 2021 ihren Blog ins Leben gerufen, der sich wachsender Beliebtheit erfreut.

Text: Julia Köller | Info: gartenkram.de

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Veranstaltungs­tipps

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Pfalz persönlich

Fünf Gestalter aus der Pfalz

Opern- und Konzertsängerin Sandra Schenk leitet mehrere Chöre in der Südpfalz, Goldschmied Stephan Smola fertigt den Speyerer Dom als Schmuckstück und Martin Burkhardt ist einer der wenigen Gerichtszeichner Deutschlands. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Sandra Schenk, Sängerin und Musikpädagogin

Diplomierte Opern- und Konzertsängerin Sandra Schenk. Foto: Norman Krauß

„Wichtige Dinge mit dem Fokus auf Positives in Gemeinschaft machen, dabei wahrhaftig sein und alles, was wir tun, von gutem Herzen kommen lassen.“ So beschreibt Sandra Schenk ihre Lebensphilosophie. „Dazu ist Musik ein wunderbares Mittel, denn sie verbindet sowohl miteinander als auch mit dem großen Ganzen“, betont die 1973 in London geborene diplomierte Opern- und Konzertsängerin, die auch Musikpädagogik studiert hat. Seit 2013 lebt sie mit ihrer Familie in Nothweiler (Landkreis Südwestpfalz), wo sie Einzelgesang unterrichtet, regelmäßig Gesangsseminare organisiert und mehrere Chöre leitet. Ihr „jüngstes Baby“ ist im benachbarten Rumbach der Laienchor „Die Palatöne“.

„Die Vielfalt, die den Chor ausmacht, fasziniert mich. Die Zusammensetzung ist sehr heterogen, die Menschen kommen aus verschiedenen Orten zwischen Landau und Pirmasens und haben sehr unterschiedliche Einstellungen“, erzählt Schenk begeistert. Sie spüre bei der Arbeit mit dem Chor „eine Frische, die es bei Profis so nicht gibt“. Für Schenk, die auch im Sandra-Badal-Trio Sängerin ist, gehört Musik schon immer zum Alltag. Der Name des Trios, das nach dem Namen ihrer persischen Großmutter benannt ist, verweist auf die Familie. Hier waren alle musikalisch. Der Gitarre spielende Vater liebte Bach und Flamenco, der große Bruder als Pianist Blues und Rock und die Schwester Gesang. Schenk ist sich mit Blick auf Musik sicher: „Wenn wir geboren werden, sind wir für alles offen.“

Text: dot | Info: sandrabadal.de und die-palatoene.de

Martin Burkhardt, Illustrator und Gerichtszeichner

Illustrator und Gerichtszeichner Martin Burkhardt. Foto: Kai Mehn

Wenn Martin Burkhardt aus Neustadt an der Weinstraße einen Gerichtssaal betritt, ist er nicht mehr nervös. Er hat in den vergangenen Jahren – fast 20 – genug Erfahrung als Gerichtszeichner gesammelt. Eine rasche Auffassungsgabe und einen Blick für Details braucht er ebenso wie handwerkliches Geschick. „Es muss oft schnell gehen, da man nie weiß, wie viel Zeit man im Einzelfall hat. Manchmal wird die Öffentlichkeit schon nach fünf Minuten ausgeschlossen und der Saal geräumt“, berichtet der Diplom-Designer. Für seine Auftraggeber, meistens Fernsehsender, müsse er auch nach wenigen Minuten bereits etwas Präsentables haben. Routiniert fängt er Gerichtsszenen zunächst mit Bleistift in einer Vorzeichnung ein, bevor er mit Aquarellfarben schnell große Flächen kolorieren und Schatten erzeugen kann. Fineliner-Striche sorgen am Ende für eine kontrastreiche Zeichnung.

Der Job, zu dem der gebürtige Schwabe als Student eher zufällig kam, ist nach wie vor spannend. Kachelmann, Wörz, NSU 2.0, Christian Wulff, jüngst der Wirecard-Prozess in München: Martin Burkhardt hat viele Prozesse begleitet, die in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt haben. Deutschlandweit gibt es – dem Bedarf angepasst – nur wenige Gerichtszeichner. Daher liegt der berufliche Schwerpunkt des Illustrators auf Infografiken und Magazin-Illustrationen für verschiedene Branchen. Künstlerisch ausleben kann sich der zweifache Familienvater in seiner Siebdruckwerkstatt oder bei der visuellen Präsentation des Mannheimer Maifeld-Derbys. „Solche Aufträge machen sehr viel Spaß und es ist ein gutes Gefühl, als Künstler im Straßenbild sichtbar zu sein.“

Text: ayß | Info: martinburkhardt.de, gerichtszeichner.de

Florian Simon Eiler, Künstler

Künstler Simon Florian Eiler. Foto: Norman Krauß

Als der gebürtige Tegernseer Florian Simon Eiler vor mehr als 15 Jahren zur Kunst kam oder besser gesagt, die Kunst in Form einer schimmernd-metallenen Installation ihn begeistert hat, begann er dekorative Bilder zu malen. „Das hat mich aber nicht befriedigt. Ich wollte etwas mit dem Menschsein machen. Kunst muss etwas zu sagen haben. Mir geht es darum, mit meinen Bildern Ist-Zustände kritisch zu hinterfragen“, sagt der Autodidakt, der inzwischen in Leimersheim (Kreis Germersheim) zu Hause ist. Er verabschiedete sich vom abstrakten Mainstream. Im Zentrum seiner Werke stehen nun starke, mutige, zeitlose Figuren und Florian Simon Eiler als Teil von ihnen mittendrin – wie hier zu sehen zwischen „Freiheit“ und dem „Konsumverweigerer“. Sie laden den Betrachter ein, eine narrative Reise zu erleben und sich mit den Themen Identität, Vergänglichkeit und Wandel auseinanderzusetzen.

„Wer sich meine Bilder anschaut, der soll für sich etwas daraus ziehen, wachgerüttelt werden. Meine Sujets haben immer einen hoffnungsvollen Charakter“, beschreibt der gelernte TV-Redakteur seine Bildsprache. Eilers Gemälde zeugen von einer kraftvollen Farbpalette und einer fast greifbaren Materialität. Seine künstlerische Triebfeder: „Ich möchte als Maler technisch alles an Leben und Tod, Lust und Schmerz, Nähe und Ferne aus meinen Protagonisten herausholen. Ihnen zu ihrer ‚wahren‘ Wahrheit verhelfen. Auch über deren Tod hinaus.“

Text: ayß | Info: floriansimoneiler.com, Instagram: art_floriansimoneiler

Nicole Maria Kapp,  Fressmoppel und Foodnerd

Foodnerd Nicole Maria Kapp. Foto: Norman Krauß

Kulinarisch ist Nicole Maria Kapp im Fine-Dining zu Hause und hat ein Faible für Sekt und Champagner. Dass der Name „Fressmoppel“ ihres Instagram-Accounts dies zunächst nicht unbedingt erahnen lässt, macht ihn umso sympathischer. Auf dem sozialen Netzwerk gibt die Pfälzerin seit fast vier Jahren Empfehlungen rund ums Ausgehen, Essen und Trinken und veröffentlicht als ambitionierte Hobbyköchin zudem Rezepte. Seit Anfang 2023 hat die aus Speyer stammende Foodbloggerin ein weiteres Genuss-Standbein: Sie organisiert für Gruppen ab acht Teilnehmern unter anderem in Speyer und Deidesheim (hier ist Kapp auf der Treppe des alten Rathauses zu sehen) kulinarische Städteführungen für Privatpersonen und Firmen. „Während diesen, von einem professionellen Gästeführer geführten kulinarischen Stadtrundgängen, wird ein Menü in drei bis vier Gängen in verschiedenen renommierten Restaurants der jeweiligen Stadt genossen. Diese hochwertigen, auf die Wünsche der Gruppen individualisierten kulinarischen Events sind eine harmonische Kombination aus Kultur und Kulinarik.“ Das Herz von Nicole Maria Kapp alias Fressmoppel schlägt für die Pfalz, kulinarisch ist sie aber auch über die Region hinaus aktiv und unterwegs.


Text: ayß | Info: kulinarische-events.de, Instagram: fressmoppel

Stephan Smola, Goldschmied

Goldschmied Stephan Smola. Foto: Norman Krauß

Mit der Kaiserkrone fing alles an. Die „Erleuchtung“ hatte Stephan Smola vor einigen Jahren im Speyerer Dom, als er sich während einer Mittagspause die metallene Kronleuchter-Krone im Mittelschiff betrachtete. In seiner Werkstatt an der Sonnenbrücke bildete der Goldschmied dann in präziser Handarbeit die „Krone der Deutschen Kaiser“ als silbernes Schmuckstück nach. „Der rote Rubin in der Mitte weicht vom Original ab. Das war meine Idee“, sagt Stephan Smola, der damit ein ganz besonderes Speyer-Souvenir schuf, das bis heute sehr beliebt ist. Ein großer und ein kleiner Dom, die Richard-Löwenherz-Krone sowie die Brezel als Traditionsgebäck der Stadt ergänzten nach und nach die Kollektion. Der gebürtige Hesse sei von klein auf ein Handwerker und der kreative Kopf der Familie gewesen. Nach dem Abitur absolvierte er seine Ausbildung an der Zeichenakademie in Hanau. Im Anschluss setzte er mit nur einer Bewerbung alles auf eine Karte. Sie ging an den renommierten Schmuckdesigner Eberhard Dechow in Ludwigshafen, bei dem Smola letztendlich fast 20 Jahre arbeitete. „Das war eine tolle Zeit. Ich habe dort viel gelernt und in dieser Zeit auch meine Meisterprüfung abgelegt und meinen eigenen Stil entwickelt.“ 2006 eröffnete er seine Goldschmiedewerkstatt am heutigen Standort. „Ich biete alle Arbeiten an, die zum Handwerk dazugehören: vom Löten einer Halskette bis zu individuell angefertigten Schmuckstücken wie Trau- oder Verlobungsringe.“ Apropos: Angehende Ehepaare dürfen in Smolas Werkstatt unter Anleitung ihre Ringe auch selbst schmieden.

Text: ayß | Info: goldschmiede-smola.de, Instagram: stephansmola

Weitere Pfalz persönlich

Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Pfalz persönlich

Kunst, Forschung und Einsatz

Theresa Krötz spendet dreifach Freude mit ihren Häkeltieren, Professor Christoph Künast setzt sich für biologische Vielfalt ein und Melanie Strub erforscht die Steinzeit. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Helmut Boy Müller, Maler und Grafiker

Grafiker und Maler Helmut Boy Müller. Foto: Reiner Voß/view – die agentur

Ein Künstler der alten Schule. Ein Grafiker des perfektionierten Handwerks. Ein Mann der wenigen Worte. Helmut Boy Müller, geboren 1934 in Kaiserslautern, äußert sich durch seine Bilder. Sie entstehen aus seinem Wesen, aus einem Prozess, den er innerlich mit sich ausmacht. Die Interpretation dessen, was er im Gegenständlichen nie so ausdrücken könnte, wie er es im Abstrakten vermag, überlässt er ganz dem Betrachter. Das Werk in seinen Händen hat der naturverbundene Künstler aus Stelzenberg im nahen Pfälzerwald mit Ginsterzweigen gemalt. Es wirkt verdichtet, geordnet und doch in Bewegung. Es könnte ein Querschnitt des Waldbodens sein, der Übergang des Unterirdischen zur oberirdischen Vegetation. Könnte.

„Vorwiegend will ich das Entstehen und den Verfall von Organismen, ihre Wandlungsfähigkeit und Omnipräsenz darstellen“, kommentiert der Künstler und verweist auf das Streben nach Ausgeglichenheit und Stimmigkeit im Detail trotz signalisierender Farbwirkung und mitunter aggressiver Techniken. Seit Beginn ist er bei den Offenen Ateliers RLP des Berufsverbandes Bildender Künstler dabei. So auch dieses Jahr am 23. und 24. September.

Text: ayß

Theresa Krötz, Freu(n)de-Häklerin

Freu(n)de-Häklerin Theresa Krötz. Foto: Susanne Weber

Sechs Zentimeter sind die Bienchen lang und an den Flügelspitzen sechs Zentimeter hoch. Sie sind einmal mehr ein Beispiel dafür, dass kleine Dinge Großes bewirken können. Häkelfreunde nennt Theresa Krötz ihre Bienchen, Schweinchen, Engelchen und Smileys, die sie mit viel Fingerfertigkeit häkelt. Häkelfreude wiederum verbreiten sie gleich drei Mal: „Ich habe große Freude daran, diese kleinen Wesen zu häkeln und sie in die Welt rauszuschicken, wo sie dem Käufer oder Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht zaubern und der Verein Children of Mathare freut sich über die Spende.“ Denn der komplette Verkaufserlös geht an den hessischen Verein, der im Slum Mathare in Nairobi (Kenia) Kindern einen menschenwürdigen Schulalltag mit festen Mahlzeiten ermöglicht. „Mit dem Verkauf eines Schweinchens für sechs Euro kann ein Kind zehn Tage lang zur Schule gehen. Ich kenne die Vorsitzende des Vereins und weiß, dass das Geld 100-prozentig ankommt“, berichtet Theresa Krötz.

Etwa zweieinhalb Stunden häkelt sie – und zwar überall – an einer Figur. Mehrere hundert hat sie bereits fertiggestellt. Vor einem Jahr zog die kreative Neu-Pfälzerin mit ihrem Mann von Freiburg nach Neustadt-Hambach, weil sie sich in Land und Leute verliebt haben. Das Paar engagiert sich seitdem beim Pfälzerwald-Verein, macht Dienste auf der Totenkopfhütte und ist einfach in der Pfalz angekommen. Künftig möchte Theresa Krötz mit ihren Häkelfreu(n)den zusätzlich ein regionales soziales Projekt unterstützen.

Text: ayß | Info: freudehaekeln.de, children-of-mathare.org

Melanie Strub, Archäologin

Archäologin Melanie Strub. Foto: Norman Krauß

„Ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, sagt Melanie Strub. Die studierte Archäologin ist überzeugt, dass ihr die Leidenschaft für Geschichte bereits in die Wiege gelegt wurde. In der Schulzeit verfestigte sich ihr Berufswunsch und dank der Unterstützung ihrer Eltern konnte sie ihrem Traum nachgehen, Archäologie zu studieren. Heute arbeitet die 35-Jährige bei der Landesarchäologie in Speyer. Zurzeit kümmert sie sich primär im Innendienst um die Betreuung des „Archäologischen Schaufensters“. Es bietet Einblicke in die Arbeit der Direktion Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe. Besucher können sich in regelmäßig wechselnden Ausstellungen über neueste Forschungen und aktuelle Grabungen in der Pfalz informieren. Letztere gehören genauso zu ihrem Arbeitsgebiet – und zwar Grabungen mit dem Schwerpunkt Steinzeit und Bronzezeit – wie das Sichern, Erforschen und Pflegen von Funden.

„Etwas zu finden und in der Hand zu halten, was Menschen womöglich vor mehr als 4000 Jahren benutzt haben, ist für mich immer wieder ein einzigartiger Moment“, erzählt die in Ludwigshafen geborene Archäologin fasziniert. Dabei seien es gar nicht immer die großen Entdeckungen, die ihr eine Gänsehaut bescherten, sondern vielmehr kleine Dinge mit persönlicher Note, zum Beispiel ein Fingerabdruck auf einer Scherbe oder ein vor Hunderten von Jahren handgefertigter Kamm. Schon jetzt fiebert die Archäologin ihrem nächsten Grabungsprojekt entgegen. „Denn in der Pfalz ist noch längst nicht alles entdeckt.“

Text: frk | Info: gdke.rlp.de, speyer.de/tourismus

Professor Christoph Künast, Biologe

Biologe Professor Christoph Künast. Foto: Norman Krauß

„Eh-da-Flächen“ sind eh da. Gemeint sind Böschungen, Dämme, Wegränder oder Verkehrsinseln, die oft ein Schattendasein führen. Die Idee, dies zu ändern, und der Name entstanden vor gut 15 Jahren nach der zweiten Flasche Rotwein in Otterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis). Damals saß der Biologe Christoph Künast mit einem Kollegen zusammen und diskutierte über Biodiversität und Artenvielfalt. „Das Eh-da-Konzept beruht darauf, vorhandene Flächen besser für den Schutz biologischer Vielfalt zu nutzen“, erklärt Künast. Der 1948 geborene Rosenheimer, der seit 1990 Honorarprofessor an der Technischen Universität München ist, lebt seit 1993 in der Pfalz. Im BASF-Agrarzentrum Limburgerhof leitete er die Insektizidforschung und später die Ökotoxikologie, bevor er sich 2010 als Geschäftsführer von E-Sycon selbstständig machte.

Aus der „Eh-da“-Idee wurde die „Eh-da-Bewegung“. Mittlerweile sind in Rheinland-Pfalz mehr als 25 Gemeinden mit von der Partie. Praktische Umsetzungstipps gibt es im Buch „Eh da-Flächen – Mehr Lebensräume für Insekten (Verlag Dr. Friedrich Pfeil, ISBN 978-3-89937-281-6), das im Frühjahr neu erschienen ist. „Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge, ohne Wildbienenbrut keine Wildbienen und ohne Käferlarven keine Käfer“, sagt Künast. Er macht sich deshalb einerseits für Blüten auf den Kleinflächen im Ort, andererseits für Bereiche mit Gestrüpp, Tot- und Altholz außerhalb stark. Nur die Kombination von beidem führe zum Erfolg „bei der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe, biologische Vielfalt zu schützen“.

Text: dot | Info: eh-da-flaechen.de, agroscience.de, e-sycon.de

Kurt Stuck, Modellbauer

Modellbauer Kurt Stuck. Foto: Norman Krauß

„Was mache Sie dann do?“ Diese Frage hat Kurt Stuck mehrfach gehört, als er in Burgen der Pfalz unterwegs war, um an Mauern, Fenstern oder Türen genau Maß zu nehmen. Wenn er dann erläuterte, dass er die Vermessungen als Grundlage für maßstabsgetreue Burgenmodelle benötigt, die er mit Leidenschaft baut, ist die Faszination immer groß. Aktuell hat Stuck die Burgruine Drachenfels pünktlich zum 500. Jahrestag der Zerstörung im Mai des Jahres 1523 neu „errichtet“ (im Bild). Zusammen mit neun weiteren Modellen von Pfälzer Burgen – alle im Maßstab 1:100 – ist die Felsenburg bei Busenberg nun im Museum am Trifels in Annweiler (Landkreis Südliche Weinstraße) zu bewundern. „Wichtig ist der Hinweis, dass es sich um Aufbaustudien handelt, die nicht der wirklichen Bauweise entsprechen müssen“, erklärt der 1944 geborene Modellbauer aus Annweiler.

Die mögliche Realität detailgetreu abzubilden, ist jedoch immer das Ziel. Sogar den jeweiligen Untergrund, etwa Felsen, gestaltet Stuck so, wie er sich vor Ort präsentiert. Der gelernte Maschinenschlosser hat schon als Jugendlicher mit dem Modellbau begonnen. Zu Schiffen, die man sogar im Wasser fahren lassen kann, kamen bald Burgen hinzu. Mit Laubsägen, Feilen, Schlüsselfeilen und anderem Gerät bearbeitet er in monatelanger Arbeit Birkensperrholz für die vielen Einzelteile der Modelle. Am Ende kommen Spachtelmasse und Farbe hinzu. Auch ein großes Stadtmodell von Annweiler, ebenfalls im Museum zu sehen, ist so entstanden. 

Text: dot | Info: Museum unterm Trifels (vg-annweiler.de/tourismus)

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