Pfalz persönlich

Achtsam, musikalisch, kreativ

Adina Bitterlich schenkt Menschen innere Ruhe, Mia Wradatsch spielt mit Begeisterung das Instrument des Jahres und Marielle Lazan gewann mit selbst entworfenen Jeansstiefeln einen renommierten Jung-Designer-Preis. Sie sind drei der fünf Menschen, die wir dieses Mal im Kurzporträt vorstellen.

Adina Bitterlich im Pfälzerwald
Foto: Norman Krauß

Adina Bitterlich, Achtsamkeitstrainerin

Achtsamkeitstrainerin Adina Bitterlich
Achtsamkeitstrainerin Adina Bitterlich möchte Menschen Natur bewusst erleben lassen. Foto: Norman Krauß

Der Pfälzerwald ist ihr Wirkungsraum. „Menschen die innere Ruhe zurückzugeben und sie Natur bewusst erleben zu lassen, das sind meine Herzensthemen“, sagt Adina Bitterlich. Sie bietet Achtsamkeitswanderungen im Dahner Felsenland rund um Rumbach (Landkreis Südwestpfalz) herum an. Das Konzept ist lange in ihr gereift und trägt viel Lebenserfahrung in sich. Eine rheumatische Autoimmunerkrankung hat die Mediengestalterin und Marketingexpertin früh dazu veranlasst, innezuhalten und ihr Leben umzukrempeln. Sie hat so sich selbst und der Natur mehr Raum gegeben.

Aufgewachsen in Leipzig und später lange in Frankfurt am Main zu Hause, ist sie heute im Pfälzerwald am perfekten Lebensort angekommen. Die zertifizierte Natur- und Achtsamkeitstrainerin sowie Stressmanagerin hat sich auf ihrem neuen Weg auch mit der buddhistischen Lehre zur Achtsamkeit auseinandergesetzt. Das Programm, das ihren Wanderungen zugrunde liegt, spiegelt all diese Impulse wider. Bei einer Runde durch den Wald hilft sie den Teilnehmenden, Stress hinter sich zu lassen und in die Natur einzutauchen. Gegangen wird im gemütlichen Tempo, teils in Stille. Unterwegs führt sie mit den Wanderern mehrere, auch für Anfänger leicht zugängliche Übungen durch. Etwa sieben Kilometer misst die aktuelle Strecke, rund vier Stunden ist sie dabei mit ihren Gruppen unterwegs. Und alle erfahren in dieser Zeit, dass die Natur viel mehr bietet als „nur“ frische Luft.

Text: dot | Info: naturlebenskunst.de

Andreas Holz, Programmleiter

RPR1 Programmdirektor Andreas Holz
Der Programdirektor Andreas Holz im Mannheimer RPR1 Studio. Foto: Joachim Ackermann

Radio Weinstraße sendet wieder. Im April 2024 ist als Webradio-Kanal zurück, was 1984 als erster privater und lokaler Rundfunksender Deutschlands im Kabelpilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz begann. „Wir schenken Radio Weinstraße den Hörerinnen und Hören am 40. Geburtstag zurück“, so Andreas Holz, RPR1.-Programmleiter. Der 1977 im Saarland geborene Radiomacher, der seit 20 Jahren in der Pfalz lebt, arbeitet seit 2022 in dieser Funktion. Mit Radio Weinstraße soll nun die Keimzelle, aus der 1986 mit RPR1. der erste landesweite private Hörfunksender entstand, nicht nur reaktiviert, sondern „in die heutige Welt übersetzt werden“.

Pfälzer Pop-Rock und Partymusik steht bei Radio Weinstraße, das auf Nachrichten bewusst verzichtet, im Mittelpunkt. Langfristig soll so auch eine Bühne für regionale Bands entstehen. „Radio Weinstraße ist der Sender zur Rieslingschorle auf der Terrasse oder am Weinprobierstand, der jeden Tag für Weinfest-Feeling und damit für ein Stück Heimat sorgt“, charakterisiert Holz das Programm. Er freut sich deshalb besonders darüber, dass die Idee, Radio Weinstraße neu zu starten, nicht von oberster Ebene, sondern aus dem Team von jungen Radiomachern kam. Für alle gehe es auch darum, Hörfunk zu individualisieren und trotzdem Gleichzeitigkeit zu ermöglichen, die Menschen am Radio nach wie vor fasziniere. Holz blickt dabei schon in die Zukunft: „Radio Weinstraße kann ein Modell sein.“

Text: dot | Info: radioweinstrasse.de, rpr1.de

Mia Wradatsch, Tubistin

Mia Wradatsch sitzt mit ihrer Tuba auf einer Mauer.
Mia Wradatsch spielt mit Begeisterung das Instrument des Jahres 2024: die Tuba. Foto: Kai Mehn/15.03.24/

„Ich finde es einfach cool. Sie wird nämlich unterschätzt.“ Mia Wradatsch freut sich darüber, dass die Tuba zum Instrument des Jahres 2024 gekürt wurde. Das tief tönende Blechblasinstrument, das in Orchestern für das sonore Fundament sorgt, ist für die 2009 geborene junge Musikerin aus Maikammer (Landkreis Südliche Weinstraße) „viel mehr als ein Hobby“. Ihre Leidenschaft für die Tuba wurde 2019 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße geweckt. Mia, die im Alter von fünf Jahren mit der Blockflöte zu musizieren begann, durfte damals in der Bläserklasse Instrumente testen. „Ursprünglich habe ich mich fürs Saxofon interessiert. Als ich die Tuba ausprobierte, kam direkt ein relativ guter Ton raus. Das hat gleich Spaß gemacht“, erinnert sie sich daran, wie alles begann.

Heute übt sie jeden Tag zwischen 45 und 60 Minuten. Bei Ralf Rudolph, dem Neustadter Solo-Tubisten der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Musikprofessor, nimmt Mia seit der siebten Klasse Privatstunden. Wie er spielt sie bei der Kolpingskapelle Hambach. Vor allem Märsche und Polkas, aber auch Pop- und Rock-Titel gehören hier zum Repertoire, wenn zum Beispiel auf Weinfesten musiziert wird. Ganz besondere Freude bereitet ihr zudem das Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz, dessen Mitglied sie seit Sommer 2022 ist. Neben der Klassik ist Mia aber für alle anderen Musikrichtungen offen.

Text: dot | Info: lmr-rlp.de, kolpingskapelle-hambach.de, staatsphilharmonie.de

Lena Zimmer, Hundeliebhaberin

Lea Zimmer sitzt mit ihren Hunden Anni und Saru auf einem Stein
Hundeliebhaberin und Pädagogin Lena Zimmer mit ihren beiden Filmstars Anni (links) und Saru. Foto: Norman Krauß

Zähnefletschen hat Saru zum Filmstar gemacht. Die kurze Szene ist im neuesten Film der US-amerikanische Science-Fiction-Reihe „Die Tribute von Panem“ zu sehen. Dabei ist die Malinois-Hündin (rechts), eine kurzhaarige Variante des Belgischen Schäferhundes, im wirklichen Leben ein freundlicher Schulhund. Lena Zimmer, Grundschullehrerin in Annweiler und Vorsitzende des Schäferhunde-Vereins Altenglan, hat Saru beigebracht, auf ein Zeichen hin die Zähne zu zeigen. Hunde sind seit der Kindheit die Leidenschaft der 1992 geborenen Pädagogin. Sie hat auch mit ihrer Border-Collie-Hündin Anni, die ebenfalls als Schulhund im Einsatz ist, bereits Filmproduktionen gemacht, zum Beispiel für Werbespots.

Zimmer hatte schon mit elf Jahren ihren ersten Hund. Über Erfolge bei Trick-Dog-Turnieren und Hundemessen sind ihre heutigen Hunde in die Kartei einer Kölner Agentur gekommen, die immer wieder mal Anfragen für kleinere Filmproduktionen hat. Der anspruchsvolle Dreh für die Tribute-Reihe in Berlin sei aber eine ganz andere Dimension gewesen, die Saru „super gemeistert“ habe. „So was kann man nicht planen. Umso schöner ist es, wenn es klappt“, freut sich Lena Zimmer immer noch. Für die Hundeliebhaberin, die viel in der Natur unterwegs ist, steht eines fest: „Hunde sind Partner, die mit einem durchs Feuer gehen. Sie begleiten einen durch die schönsten und auch traurigsten Momente im Leben.“

Text: dot | Foto: Norman Krauß | Info: schaeferhunde.de

Marielle Lazan, Schuhtechnikerin

Marielle Lazan präsentiert ihren selbst entworfenen Jeansstiefel
Mit diesem Stiefel gewann Marielle Lazan einen begehrten Jung-Designer-Preis. Foto: Norman Krauß

„Es war von Anfang an eine fixe Idee von mir, bei diesem jährlichen Wettbewerb mitzumachen.“ Marielle Lazan hat dann seit Dezember 2023 viel Zeit und vor allem Herzblut in den Entwurf, das Design und die Produktion ihres Stiefelpaares gesteckt. Dass es am Ende von der Fachjury bei der Messe „Shoes Düsseldorf“ mit dem „HDS/L Junior Award“ des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie ausgezeichnet wurde, macht sie „ziemlich stolz“. Insgesamt waren nämlich mehr als 40 Jung-Designer aus ganz Europa mit kreativen Modellen am Start, um Award-Skulptur und 3000 Euro Preisgeld zu gewinnen.

Marielle, 2001 in Manila geboren und in Vietnam aufgewachsen, absolviert derzeit die Ausbildung zur Schuhtechnikerin an der Deutschen Schuhfachschule (DSF) in Pirmasens. Zuvor hatte sie von 2020 bis 2023 ihre Lehre als Schuhfertigerin bei Adidas im Werk Scheinfeld (Bayern) erfolgreich abgeschlossen. Der Sportartikelkonzern finanziert nun die zweijährige DSF-Ausbildung seiner Mitarbeiterin. „Es macht mir einfach total Spaß, mit den Händen zu arbeiten“, erklärt Marielle. Das vorgegebene Motto „Denim Dreams. Jeans on! Create a shoe with denim details“ brachte sie sofort auf die Idee, Teile von Jeansjacken und -hosen zu Stiefeln zu verarbeiten. Für Marielle steht fest, dass sie der Schuhbranche treu bleibt. Ihr Zukunftstraum? „Eine Tätigkeit, bei der ich viel reise und auch im Ausland arbeite.“

Text: dot | Info: deutsche-schuhfachschule.de

Weitere Pfalz persönlich