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Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!
Pfalz persönlich
Aus der Region, für die Region
Menschen im Kurzporträt. Sie stehen für die Vielfalt der Pfalz. Denn gute Ideen, kreative Köpfe und regionale Produkte gibt es viele. Ganz viele.

Albert Wolf, Modellbauer

Rund 250 Figuren und Fahrzeuge, etwa 1400 Bäume, 125 Gebäude – 90 davon beleuchtet – sowie zwei Dampfloks mit zehn Wagen auf einer Fläche von 18 Quadratmetern: das Diorama „Camp de Ludwigswinkel“, Nachbau des ehemaligen französischen Truppenübungslagers im Ortsteil Schöntal. Man kann den Aufwand, der sich hinter den Türen des historischen Lokschuppens in Ludwigswinkel verbirgt, nur ahnen. Als Teil des dreiköpfigen Modellbauteams hatte Albert Wolf maßgeblich Anteil an der Entstehung. „2019 haben wir uns den Originalplan des Lagers in einem Antiquariat besorgt“, erinnert er sich. Die Idee für den Nachbau hatte der damalige Ortsbürgermeister. „Wir haben praktisch bei Null angefangen“, sagt Wolf, dessen Aufgabe es unter anderem war, den Plan mit den Originalmaßen in einen Modellbahnmaßstab umzurechnen.
15 Monate dauerte es, bis die Unterkonstruktionen gebaut, die Gestaltung von Landschaft und Straßenführung abgeschlossen war. Die Gebäude entstanden im 3D-Drucker. Eröffnung war im September 2022. Eine Besichtigung ist an jedem ersten Sonntag im Monat oder nach Terminvereinbarung möglich. „Wir haben sehr viele Besucher aus dem Elsass“, sagt Wolf. „Aber auch Gruppen, etwa vom Pfälzerwald-Verein.“ Dass das Diorama auf solches Interesse stößt, freut ihn: „Es ist wichtig, dass die Erinnerung an die Dorfgeschichte nicht ganz verschwindet. Und das nicht nur dank einer Broschüre, sondern mit etwas wirklich Anschaulichem.“
Text: ruf | Info: ludwigswinkel.de, dahner-felsenland.net
Charlotte Glück, Historikerin

„Ich bin im Prinzip zu meinen Ursprüngen zurückgekehrt. Die Geschichte der Frauen war Teil meines Studiums und meiner Promotion.“ Für Dr. Charlotte Glück, von 1993 bis Juli 2025 Leiterin des Stadtmuseums in Zweibrücken, hat sich mit der Wanderausstellung „Aus dem Schatten ins Licht“ ein Kreis geschlossen. Die Schau, die in Kooperation mit ihrer Kollegin Dr. Regina Heilmann vom Stadtmuseum Ludwigshafen entstand, porträtiert starke Frauen aus 1000 Jahren Pfälzer Geschichte. Historikerin Glück, 1959 geboren und in Hütschenhausen (Landkreis Kaiserslautern) aufgewachsen, will damit einer über lange Zeit männlich dominierten Geschichtsschreibung etwas entgegensetzen.
23 ausgewählte Frauen aus der gesamten Pfalz und ganz unterschiedlichen Bereichen stehen symbolisch für den langen Weg bis zur formalen Gleichberechtigung. „Wenn man jahrzehntelang Museumsleiterin ist, stößt man auf ganz viele Themen, die einen interessieren und an denen man weiterforschen will“, zeigt sich Glück sicher, dass es ihr im Ruhestand nicht langweilig wird. So realisiert sie im Herbst noch eine Ausstellung zur Zweibrücker Industriegeschichte. Einiges an Arbeit will Glück, eine „überzeugte Westpfälzerin“, auch in die Fertigstellung der Ortschronik ihrer Heimatgemeinde investieren. Ansonsten wehrt sie Anfragen momentan erst einmal ab: „Ich habe schließlich fünf Enkelkinder. Und die sollen ja wissen, wer ihre Oma ist.“
Text: dot | Info: zweibruecken.de/museum und ludwigshafen.de/leben/kultur/stadtmuseum
Andreas Clade, Schiffsmodellbauer

„Modellbau hat mich schon als Kind fasziniert“, sagt Andreas Clade. Doch die vorgefertigten Bausätze, die der Ruppertsberger einst Stück für Stück nach Anleitung zusammensetzte, wurden ihm im Laufe der Zeit zu langweilig. So begann er vor einigen Jahren damit, sich eine eigene Werkstatt aufzubauen. Dort entstehen seither eindrucksvolle Schiffsmodelle – vom Krabbenkutter und Dampfschlepper bis hin zum historischen Schaufelradbagger oder einem britischen Kanonenboot. Die meisten davon sind zwischen 1,10 und 1,20 Meter lang und allesamt „Fahrmodelle“. Heißt: Sie können per Fernsteuerung auf dem Wasser bewegt werden. „Ich besorge mir die Baupläne, und dann mache ich alles selbst“, betont der gelernte Schreiner. Er baut nicht nur die Schiffe nach, über deren jeweilige Historie er ebenfalls viel zu berichten weiß.
Clade bettet sie zudem in aufwendig gestaltete Dioramen ein; etwa den Dampfschlepper Moulay Idriss, der in einer Werft von Arbeitern im Miniaturformat auf Vordermann gebracht wird. „Meine Schiffe sind alle von innen beleuchtet. Wenn man eine Tür öffnet, gibt es immer etwas zu entdecken“, berichtet Clade, dessen Arbeit auch in Fachkreisen Anerkennung findet. So belegte er mit seinen Modellen bei der Leserwahl eines Fachmagazins für Schiffsmodellbauer schon mehrfach vordere Plätze in der Kategorie Eigenbauten. Sicherlich auch wegen seiner Liebe zum Detail. Oder, wie er selbst es formuliert: „Es ist immer Leben in meinen Schiffen.“
Text: ruf
Susanne Brunner, Künstlerin

„Ich bin sehr vielfältig unterwegs“, sagt Susanne Brunner, die in Freisbach lebt und in Lachen-Speyerdorf ihre künstlerische Heimat hat. Dort arbeitet sie mit verschiedenen Techniken, etwa Eitempera. „Das ist ein sehr altes Malmittel: Man mischt Ei, Leinöl und Wasser, fügt trockene Pigmente hinzu und hat eine frische Farbe.“ Die trägt sie dann, zusammen mit anderen Materialien wie Asche, Sand oder auch Papier, auf Leinwand auf. Brunner arbeitet ohne Staffelei, ihre Werke, die ungegenständlich sind, entstehen auf dem Boden liegend, oft spontan, mithilfe von Pinseln, Spachteln oder auch Kratzwerkzeugen. Sie zeichnen sich meist durch lebendige Farben, Formen und Strukturen aus. Viele Materialschichten sollen den Werken Tiefe verleihen und Spannung erzeugen. Das gilt auch für eine andere Technik, die noch älter ist als Eitempera, und auf die Brunner sich derzeit fokussiert: die Enkaustik. „Malen mit Feuer“, wie sie sagt. Dabei wird Bienenwachs mit Harz vermischt, unter Zugabe von Farbpigmenten erhitzt und mit dem Pinsel auf einen festen Untergrund, bevorzugt Holz, aufgetragen.
Brunner benennt ihre Werke nicht, um den Betrachter nicht zu beeinflussen. Inspiration findet sie im Alltag: „Ich laufe durch die Welt und sehe dabei ständig Formen, Strukturen, Linien und Muster.“ Ob eine Hausfassade, ein Graffito oder eine alte Hoftür – vielfältig sind auch die Vorlagen für ihre Arbeiten. „Neue Motive“, sagt Susanne Brunner, „finde ich überall.“
Text: ruf | Info: Instagram @ARTgallerySB; nächste Ausstellung in der Aparte Kunst Galerie Landau vom 6. November bis 2. Dezember 2025
Reiner Trinkel, Ofen-Erfinder und Hobbykoch

„Es ist ein Geschenk, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann.“ Bei Reiner Trinkel gilt dies gleich doppelt. Der gelernte Landmaschinenmechaniker, 1958 geboren und in Laumersheim aufgewachsen, wurde schon in seiner Lehrzeit zum Tüftler. Zusammen mit Freunden bezog er Ende der 1970er-Jahre ein altes Bauernhaus in Großkarlbach, beheizt mit Holzöfen, die regelmäßig über Nacht auskühlten. „Eines Morgens war mal ein Schorlerest vom Abend eingefroren“, erzählt er mit einem Schmunzeln. Kein Wunder also, dass es zu abenteuerlichen Konstruktionen kam – zum Beispiel Öfen aus alten Ölfässern mit Rheinkieseln als Speichermedium.
„Gut essen war bei uns Trinkels schon immer Thema“, verweist Trinkel ergänzend darauf, dass ihm seine Mutter das Koch-Gen in die Wiege gelegt hat. Für ihn war es also einfach nur logisch, einen Ofen konstruieren zu wollen, mit dem man neben dem Heizen auch kochen und backen kann. Parallel zum Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Berlin und der Arbeit als Kommunikationsberater in der Werbung lief die Entwicklung weiter. Pate war dabei das historische Vorbild des multifunktionalen Grundofens. Neu als Römerofen entwickelt, entstand 1998 der erste Prototyp. 2005 gründete Trinkel seine GmbH, die dieses Jahr 20. Geburtstag feiert. Inzwischen fertigen fünf Mitarbeiter rund 50 Römeröfen pro Jahr. Und es versteht sich von selbst, dass Trinkel mit „seinem“ Ofen kocht und sein ganzes Haus damit beheizt.
Text: dot | Info: roemerofen.de
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