Sonntagstour

Von Königen, Kreuzen und Kriegen

Gewandert wird in der Pfalz das ganze Jahr. Im September und goldenen Oktober erreicht die Saison ihren Höhepunkt. Für alle, die nicht nur die Weite der bunten Herbstlandschaft genießen, sondern historischen Spuren folgen möchten, empfehlen wir in dieser Sonntagstour den Adolf-von-Nassau-Wanderweg um Göllheim.

Foto: Ute Günther

Er galt als klug und tapfer: Adolf von Nassau wurde um 1250 geboren, 1292 wurde der Graf zum König gekrönt. Doch allzu lange währte sein Glück nicht, bereits sechs Jahre später musste er seine Krone auf dem Schlachtfeld bei Göllheim verteidigen. Der Prädikatswanderweg, der den Namen des einstigen Königs trägt, folgt den historischen Spuren. Technisch oder konditionell herausfordernd ist diese Tour nicht, aber mit fast 17 Kilometern eine Wanderung, die ihren Namen verdient. Wir kommen an vielen geschichtsträchtigen Weg- und Wendepunkten vorbei und verstehen so nach und nach die königlichen Pfade der Region sowie den Mythos um die Zweikönigsschlacht am Hasenbühl.

Donnersberg in Sicht

Foto: Ute Günther

Wir starten am Königskreuz in Göllheim, das an den Regenten des 13. Jahrhunderts erinnert. Das gelbe Königskreuz auf blauem Grund weist fortan den Weg. Das erste Zwischenziel folgt nach noch nicht einmal einem Kilometer: der alte Jüdische Friedhof von Göllheim. Im weiteren Verlauf genießen wir die Aussicht auf den Donnersberg. Wald und Wiesen wechseln sich ab, offene Ackerflächen lassen den Blick weit über die Landschaft schweifen. Die Strecke durch den Laubwald ist an heißen Tagen äußerst wohltuend. Und so sollten wir genügend Kraft haben, um den kleinen Abstecher bergauf zum Kessler Kreuz zu meistern.

Hütteneinkehr ab Ende August

Vom einstigen Kloster Rosenthal, unserem nächsten Etappenziel, ist zwar nicht mehr allzu viel übrig, doch ist es ein besonders schöner, ja fast schon romantischer Ort. Das mag sicherlich auch an dem eindrucksvollen Landschaftsweiher liegen, den wir passieren. Monumental wirkt dagegen die Ludwigshalle, an der wir später vorbeikommen. Dazwischen liegt die beliebte Kriegsberghütte des Pfälzerwaldvereins Göllheim. Ab Ende August ist die Vereinshütte sonntags geöffnet und lädt dann zur Einkehr ein. Über das Schlachtfeld vor den Toren der nordpfälzischen Gemeinde, wo Adolf von Nassau den Kampf um seine Krone 1298 verlor, gehen wir zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Königskreuz in Göllheim.

Sehenswert

Historische Bauten und denkwürdige Stätten säumen unseren Weg. Da ist das 1776 erbaute Kerzenheimer Tor in Göllheim. Der alte Friedhof Rosenthal und natürlich die Ruine des Klosters Rosenthal, in dem König Adolf von Nassau bis 1309 begraben lag. Wir kommen vorbei am Schlachtfeld Hasenbühl, wo der König 1298 ums Leben kam. Im Stil eines griechischen Tempels wurde 1890 die Ludwigshalle erbaut – zu Ehren von König Ludwig II. von Bayern.

Tour-Info

Streckenlänge: ca. 17 Kilometer, reine Gehzeit ca. 4,5 Stunden

Unterwegs einkehren
Im ehemaligen Jagdschlösschen werden seit mehr als 200 Jahren Gäste bewirtet, das Göllheimer Häuschen ist eines der ältesten Wirtshäuser der Nordpfalz. Wer sich hungrig gewandert hat, findet hier deftige Speisen und Sonntagskuchen bei durchgehender Küche: Göllheimer Häuschen, Telefon 06357 339, göllheimer-häuschen.de

Nach der Tour einkehren
Traditionelle umbrische Küche kreativ aufgepeppt mit selbstgemachter Pasta, Polenta und Pinse, Stockfisch, Wildkräutersalat und knuspriger Zitrone: Das italienische Restaurant Grifo mit kleinem Biergarten in Kerzenheim lohnt sich auch unabhängig von der Sonntagstour: Restaurant Grifo, Telefon 06351 3991950, griforestaurant.de, sonntags 12 bis 14 Uhr und ab 17.30 Uhr geöffnet.

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