Veranstaltungs­tipps

Tipps für Genuss-Events in der Pfalz: Das VielPfalz-Team recherchiert für Sie empfehlenswerte Veranstaltungen in der Pfalz, die vielfältigen Genuss versprechen – von der Weinprobe über die Städteführung bis zum Fest, Markt oder Konzert. Welches Event Sie auch immer anspricht, wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Weinstöberei

Der alte Neue aus der Pfalz

Ein unterschätzter Klassiker mit modernem Twist: der Gewürztraminer Fumé des Weinguts Studier in Ellerstadt

Das Team des Weinguts Studier
Foto: Weingut Studier

Drei Worte, die die Pfalz gut beschreiben? Genuss, Tradition und Rieslingliebe. Doch wer denkt, der Riesling sei der älteste Star am Pfälzer Rebenhimmel, liegt daneben. Der Gewürztraminer war schon vorher da – aromatisch, würzig und manchmal ein bisschen eigen. Im südpfälzischen Rhodt unter Rietburg etwa steht ein Weinberg, der seit mehr als 400 Jahren mit Gewürztraminer bestockt ist – wurzelecht und voller Geschichte.

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Feiner Schmelz, der am Gaumen bleibt

Gewürztraminer Fume


Lange wurde der Traminer als „parfümiertes Damengetränk“ belächelt. Doch dieses Image hat er längst abgeschüttelt. Besonders dann, wenn er so gedacht und gemacht ist wie beim Weingut Studier in Ellerstadt. Dort entstehen Weine nicht nur mit technischer Präzision, sondern mit Leidenschaft. Reinhard Studier gibt die Richtung vor, doch alle Weine sind das Resultat einer echten Teamarbeit, die mit Herz und Hand gemacht wird. Ein Paradebeispiel dafür ist der 2023 Gewürztraminer Fumé. Die Trauben stammen von alten Reben, die auf tiefgründigem Löss-Lehm wurzeln. Vergoren wurde spontan im 500-Liter-Holzfass, danach reifte der Wein ganze zwei Jahre auf der Vollhefe mit regelmäßiger Bâtonnage. Was passiert bei einer längeren Hefekontaktzeit im Wein? Die Hefe baut sich mit der Zeit ab und setzt dabei Polysaccharide und Mannoproteine frei. Sie verleihen dem Wein mehr Tiefe, ein cremiges Mundgefühl und diesen feinen Schmelz, der am Gaumen bleibt. Der Begriff Fumé, französisch für „geräuchert“, verweist auf einen Holzeinsatz.

Holzeinfluss rahmt Aromen ein

Und wie schmeckt er nun, der neu interpretierte Gewürztraminer? In der Nase zeigen sich reife Birne, Litschi und Rose, begleitet von feinen Gewürznoten und einem Hauch gerösteter Nuss – subtil, nicht aufdringlich. Am Gaumen überzeugt er mit milder Säure, Cremigkeit und Balance. Der Holzeinfluss rahmt die Aromen ein – weniger florale Duftwolke, mehr Bodenhaftung, Struktur und Charakter. Adrienne und Reinhard Studier trinken ihn übrigens selbst besonders gern – vielleicht steckt genau deshalb so viel Persönlichkeit in jeder Flasche.

2023 Gewürztraminer Fumé Master trocken | 0,75 Liter | 19,90 Euro | Weingut Studier | Ellerstadt | weingut-studier.de

Inga Klohr
Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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Besondere Cuvées oder ein spontan vergorener Literriesling – unter Pfälzer Weinen gibt es immer Spannendes zu entdecken. Weinstöberei heißt die Rubrik, in der Inga Klohr (geb. Storck) empfehlenswerte Weine vorstellt. Die Pfälzische Weinkönigin 2017/2018 und Deutsche Weinprinzessin 2018/2019 macht sich für VielPfalz auf die Suche nach besonderen Tropfen. Sie absolvierte den Dualen Studiengang Weinbau und Önologie am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße und arbeitet als Winzerin.

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Frisch, frech und mit Potenzial

Im Staatsweingut der Pfalz kommt eine besondere Rebsorte ins Glas: Der Arneis ist mehr als nur ein Wein. Er ist eine Entdeckung. Ein Stück Pfalz, das die Tradition der italienischen Weinwelt aufgreift und mit innovativer Winzerkunst vereint.

Foto: Inga Klohr

Das Staatsweingut mit Johannitergut in Mußbach ist mehr als nur das älteste Weingut der Pfalz. Es ist ein Ort, an dem Tradition und Innovation aufeinandertreffen. Sascha Wolz, der leidenschaftliche Kopf des Betriebs, arbeitet gemeinsam mit seinem Team unermüdlich daran, den Weinbau der Region auf die nächste Stufe zu heben.

Nachhaltigkeit im Fokus

Im Staatsweingut wird nicht nur im Keller innovativ gearbeitet, auch in den Weinbergen steht Nachhaltigkeit im Fokus: Ein Teil der Lagen wird nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet. Wolz greift nur so viel wie nötig in den natürlichen Prozess der Vinifikation ein – für Weine, die authentisch und echt sind. Am Staatsweingut wird nicht nur Wein gemacht, sondern Zukunft gestaltet. Dort können internationale Rebsorten wie der Arneis aus dem Piemont zeigen, was die Pfalz wirklich draufhat.

Perfekter Begleiter für sonnige Tage

Der Arneis 2024 überzeugt besonders. Die weiße Rebsorte präsentiert sich im Glas sortentypisch und vollmundig. Zuerst entfaltet sich ein würzig-fruchtiges Bouquet, das sich mit der Zeit in intensive, frische Fruchtnoten verwandelt. Der anfänglich zurückhaltende Eindruck weicht einer Welle reifer Aprikosen, die den Gaumen erfrischen und beleben. Geschmacklich bleibt der Wein wunderbar würzig und frisch – ein echter piemontesischer Arneis, der stolz seine Herkunft trägt. Mit seiner knackigen Säure und erfrischenden Leichtigkeit ist dieser Tropfen der perfekte Begleiter für die kommenden sonnigen Tage.

2024 Arneis trocken | 0,75 Liter | 9 Euro | Staatsweingut mit Johannitergut | Neustadt | staatsweingut-neustadt.de

Inga Klohr
Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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Besondere Cuvées oder ein spontan vergorener Literriesling – unter Pfälzer Weinen gibt es immer Spannendes zu entdecken. Weinstöberei heißt die Rubrik, in der Inga Klohr (geb. Storck) empfehlenswerte Weine vorstellt. Die Pfälzische Weinkönigin 2017/2018 und Deutsche Weinprinzessin 2018/2019 macht sich für VielPfalz auf die Suche nach besonderen Tropfen. Sie absolvierte den Dualen Studiengang Weinbau und Önologie am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße und arbeitet als Winzerin.

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Interpretation eines Klassikers

Im idyllischen Ilbesheim liegt mitten in den Weinbergen der Wacholderhof. Das Familienweingut Erlenwein zeigt dort, dass die Pfalz auch Likörweine kann.

Foto: Weingut Erlenwein

Die Fastenzeit naht. In der Bierszene steht dabei das kräftige Bockbier im Mittelpunkt. Das Starkbier – einst von den Paulanermönchen als Nahrungsersatz gebraut – wird mit einem höheren Stammwürzegehalt als normales Bier eingebraut. Dadurch hat es neben einem höheren Alkoholgehalt auch einen vollmundigeren und intensiveren Geschmack. Ein ebenso genussvolles Pendant – unter anderem mit Blick auf die Herstellung – gibt es in der Weinwelt: den Portwein. Der aufgespritete, während der Gärung mit Alkohol angereicherte Wein, der damit für lange Schiffstransporte haltbar gemacht wurde, stammt ursprünglich aus Portugal. Er begeistert seit Jahrhunderten mit süßer Fülle und komplexen Aromen. In der Pfalz interpretiert das Weingut Erlenwein diese Tradition auf seine eigene Art.

Tradition mit Innovation verknüpft

In Ilbesheim liebt und lebt Familie Erlenwein die Pfälzer Mentalität – inklusive Gastfreundschaft mit Wohnmobilstellplatz im Rebenmeer. Der Wacholderhof ist ein Genussidyll. Hier geht Timo Erlenwein auch gerne neue Wege, verknüpft dabei Tradition mit Innovation. Der Südpfälzer beherrscht nicht nur das Winzerhandwerk – von seinem Großvater hat er auch das Destillieren gelernt. So umfasst sein Repertoire neben klassischen Weinen und Edelbränden auch Gin und Likörweine nach dem Portwein- und Sherryverfahren.

„Geheimnis liegt in der Reife“

Flasche Likörwein

Grundlage für Erlenweins roten Likörwein sind vollreife, gesunde Rotweintrauben, die zunächst auf der Maische vergoren werden. Timo Erlenwein stoppt die Gärung durch die Zugabe von hausgebranntem Weinbrand, wodurch er im Wein die natürliche Restsüße bewahrt. Nach der Pressung reift der Likörwein mindestens 30 Monate in Barriques. Zu Beginn besitzt der Jungwein eine intensive Tanninstruktur. „Das Geheimnis liegt in der Reife“, verrät Timo Erlenwein. Mit der Zeit gewinnt der Likörwein an Eleganz. Dabei entwickelt er eine ausgewogene Balance aus fruchtigen Aromen von Kirsche und Pflaume, begleitet von einer feinen Würze und der verführerischen Restsüße. Für Timo Erlenwein ein geliebter Dessertwein, der in Kombination mit einem saftigen Schokoküchlein zur traumhaften Versuchung wird.

Likörwein rot | 0,5 Liter | 15 Euro | Weingut Erlenwein | Ilbesheim | weingut-erlenwein.de

Inga Klohr
Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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Pfälzer Wintergenuss

Vom klassischen Rotwein bis zu modernen Varianten – Pfälzer Winzer wie Lukas Kesselring aus Ellerstadt bringen mit hochwertigen Weinen neuen Schwung in die Glühweinkultur.

Foto: Weingut Lukas Kesselring

Glühwein sorgt für den ultimativen Winterkick. Schon seit Jahrhunderten wärmt er die Herzen und bringt Menschen in der kalten Jahreszeit zusammen. In den vergangenen Jahren hat sich Glühwein stets weiterentwickelt, und auch die Winzer in der Pfalz setzen verstärkt auf frische Ansätze. Glühwein ist mehr als nur ein Heißgetränk – er ist ein Wintererlebnis.

Noch mehr Vielfalt und Genuss

Neben dem klassischen Rotwein finden inzwischen auch Weißwein, Rosé und alkoholfreier Glühwein ihren Platz in unseren Tassen – für noch mehr Vielfalt und Genuss in der festlichen Zeit. Statt übersüßter Zusatzstoffe setzt man heute auf hochwertige Weine, die das Aroma der Weihnachtsgewürze perfekt zur Geltung bringen. Das Weingut Lukas Kesselring aus Ellerstadt hat diesen Trend erkannt und einen weißen Glühwein auf die Flasche gebracht.

Eine perfekte Harmonie

Seit 2011 führt Lukas Kesselring das Weingut mit viel Leidenschaft und ökologischem Bewusstsein. Er hat den Betrieb unter seinem Label weiterentwickelt. Für seinen weißen Glühwein setzt er auf die Rebsorten Riesling und Sauvignon blanc, die sehr gut mit den winterlichen Gewürzen harmonieren. Der Sauvignon blanc bringt Frucht, während der Riesling mit seiner charakteristischen Frische das Wintergetränk bereichert – eine perfekte Harmonie mit Zimt, Gewürznelken und Zitronenschalen.

Weinflasche

Fokus auf Burgundersorten

Das Weingut Kesselring, 1648 gegründet, bewirtschaftet 40 Hektar Rebfläche. Der Fokus liegt auf Burgundersorten, die in den sandigen, lehmigen Böden rund um Ellerstadt charakterstarke Weine hervorbringen. Mit seinem modernen Weingut, das Lukas Kesselring 2021 außerhalb von Ellerstadt neu erbaute, verfolgt er das Ziel, traditionelle Werte mit innovativen Techniken zu verbinden.

Heimeliges Weihnachtsgefühl

Ob rot oder weiß – der Glühwein von Kesselring lässt das heimelige Weihnachtsgefühl mit jedem Schluck lebendig werden. Besonders der weiße Glühwein vereint die typischen Winteraromen mit einer erfrischenden Leichtigkeit, nach der wir uns an kalten Tagen sehnen. Perfekt, um sich bei einem Spaziergang durch die winterliche Pfalz oder bei einem gemütlichen Abend zu Hause aufzuwärmen.

Kesselring Glühwein weiß | 0,75 Liter | 4,90 Euro | Weingut Lukas Kesselring | Ellerstadt | weingut-kesselring.de

Inga Klohr
Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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Rares Gut

Eine edelsüße Rarität, die eine Symphonie an Aromen im Gepäck hat: Im Weinkeller des Weinhauses Ludwig Wagner & Sohn in Maikammer schlummern noch einige Flaschen edelsüße Albalonga Beerenauslese.

Sandra Wagner
Foto: Weinhaus Ludwig Wagner & Sohn

Jeder Liebhaber von edelsüßen Weinen sollte einmal im Leben in den Genuss von Albalonga kommen. Eine Flasche dieser Rebsorte zu ergattern, gestaltet sich jedoch fast schwieriger als die Jagd nach einer Elwetritsch. Mit weit weniger als 20 Hektar Rebfläche in Deutschland könnte man sagen, dass Albalonga das vierblättrige Kleeblatt unter den Weißweinen ist. Die Albalonga-Rebe wurde in den 1950er Jahren von Hans Breider in Würzburg aus Rieslaner und Silvaner gekreuzt. Nachdem sie 1971 offiziell in den Rebsortenspiegel aufgenommen wurde, fand sie neben Franken auch in der Pfalz eine Heimat. Ihr Name ist eine Anspielung auf die Form der Traube und bedeutet so viel wie die „Lange Weiße“.

Bei optimaler Reife mit Riesling vergleichbar

Bei einer optimalen Reife ist Albalonga mit Riesling vergleichbar. Die Weißweinsorte verfügt über eine ausgeprägte Säurestruktur und eine enorme exotische Aromenvielfalt. Albalonga treibt relativ spät aus und reift dementsprechend spät, sodass sie bei geeigneter Herbstwitterung zu einer guten Botrytisbildung neigt. Durch den Befall des Botrytispilzes werden die Beerenhäute perforiert, die Beeren trocknen aus und der Zucker wird durch Wasserverdunstung auf natürliche Weise stark konzentriert. Bei Albalonga-Reben müssen allerdings die Stockerträge restriktiv beschränkt werden, um gute Qualitäten zu erhalten. Sandra Wagner vom Weinhaus Ludwig Wagner & Sohn in Maikammer erklärt, dass bei ungünstiger Witterung die Erträge verschwindend gering sein können – mit ein Grund, weshalb die Rebsorte so rar ist. Im Weinkeller von Familie Wagner, wo auch noch 2015er Albalonga Trockenbeerenauslese lagert, wird man dennoch fündig.

Exotische Früchte, Dörrobst und leicht florales Bukett

Im Glas zeichnet die 2017er Beerenauslese deutliche Kirchenfenster an die Glaswand und strahlt intensiv mit goldenen Reflexen. Die Nase wird erfüllt von reifen, exotischen Früchten, Dörrobst und einem leicht floralen Bukett. Am Gaumen verschmelzen kandierte Früchte und Akazienhonig mit einer lebendigen Säure. Wer seine Geschmacksknospen auf Wolke 7 schweben lassen möchte, kombiniert diese Beerenauslese mit einem Stück Roquefort.

Flasche Albalonga Beerenauslese

2017er Albalonga Beerenauslese | 0,375 Liter | 10,50 Euro | Weinhaus Ludwig Wagner & Sohn | Maikammer | dasweinhauswagner.de

Inga Klohr
Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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Klein, aber oho

Zeiskam ist als Zwiebel- und Gemüsedorf in der Pfalz bekannt. Jungwinzer Lukas Hammelmann zeigt, dass in den dortigen Böden neben Lauchgewächsen auch charakterstarke Weine ihre Wurzeln haben.

Weinreben
Foto: Nikola Tomasic/Unsplash

Schon als kleiner Junge war für Lukas Hammelmann klar: „Wenn ich groß bin, werde ich in der Landwirtschaft arbeiten.“ Gesagt, getan – auch ohne Familienbetrieb im Hintergrund entschloss er sich mit 15 Jahren zu einer Winzerlehre. Inzwischen ist Hammelmann mit Leib und Seele Winzermeister, produziert 30.000 Flaschen Wein und versendet sie in 15 Länder. Auf fünf Hektar Rebfläche, von denen sich vier in seinem Heimatort Zeiskam befinden, pflegt er Riesling-, Chardonnay- und Spätburgunderreben. Seine Zeiskamer Weinberge sind direkt am Rheingrabenbruch. Dort ist es kühl, windig und die Böden haben einen hohen Lehmanteil. Mit Blick auf die klimatischen Veränderungen birgt dies viel Potenzial.

Lukas Hammelmann
Fotos: Privat

100 Prozent Handarbeit

Weinflasche

Mainstream-Weine stehen bei Lukas Hammelmann nicht auf dem Plan. Stattdessen bevorzugt er individuelle, präzise und langlebige Weintypen. Seine Weinmanufaktur ist klein, aber oho. Er setzt zu 100 Prozent auf Handarbeit, arbeitet schonend und naturnah. Die Weine werden spontan vergoren und im Holz ausgebaut. Im Juli dieses Jahres hat er einen neuen Wein auf den Markt gebracht: „Zimkaes Riesling Solera“. Der spanische Begriff Solera bedeutet „am Boden liegend“. Es ist die Bezeichnung für ein komplexes und dynamisches Verschnittsystem, das aus mehreren Fässern besteht. Sie sind meist übereinandergestapelt und oft pyramidenartig aufgebaut. Der Wein reift nicht in einem einzigen Fass, sondern durchläuft, durch regelmäßige Umfüllungen, die Fasspyramide von oben nach unten. Dabei wird ein Teil des Weins aus dem obersten Fass entnommen und in die darunter liegende Fassreihe gefüllt. Von oben wird ein neuer Jahrgang nachgefüllt. Im Laufe der Zeit entsteht so der „Solera“.

Komplex und betörend in der Nase

Der „Zimkaes Riesling Solera“ besteht aus fünf Jahrgängen. Genau das Richtige für Neugierige und alle, die sich Zeit für Wein nehmen. Der Riesling ist unglaublich komplex und betörend in der Nase. Eine Kombination aus Obstgartenfrucht und klarer Mineralität. Am Gaumen zeigt er lebendige Säure, ausgewogene reife Fruchtkomponenten und einen sauberen Abgang mit Nachdruck.

Zimkaes Riesling „Solera“ | 0,75 Liter | 20 Euro | LH Wines Weinmanufaktur | Zeiskam | 3m2n.de

Inga Klohr
Pfälzische Weinhoheit 2017

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Das Farbenspiel der Weine

Grauburgunder zählt zu den beliebtesten weißen Rebsorten in Deutschland. Im südpfälzischen Schweigen vinifiziert das Weingut Friedrich Becker Grauburgunder, dessen Farbe an einen provenzalischen Rosé erinnert.

Foto: Gabriella Clare Marino/Unsplash

Mit steigenden Temperaturen kommt wieder mehr Farbe in unseren Alltag – die Pflanzenwelt bietet uns eine breite Palette, was jede Menge Lebensfreunde mit sich bringt. Mit den warmen Kalendermonaten ändert sich auch die Wahl unserer Weine. Nun finden wieder spritzige Weißweine und schillernde Rosés ihren Weg in die Weingläser. Gerade Rosé liegt derzeit absolut im Trend. Die typischen Pfälzer Rosés werden aus Spätburgunder, Dornfelder oder Portugieser gemacht. Doch auch Grauburgunder kann deutliche rosafarbene Reflexe im Glas zeigen!

Wein mit einem rosa Schimmer

Diese Eigenschaft bringt der Graue Burgunder Kalkmergel vom Weingut Friedrich Becker mit sich. Nun ist Grauburgunder eine Weißweinsorte – woher kommt also die Farbe? Die ausgereiften Grauburgunderbeeren besitzen eine rote Beerenhaut. Sie weist nicht so viele Anthocyane (Farbstoffe) wie der kleine Bruder Spätburgunder auf, doch die Menge ist ausreichend, um dem Wein einen rosa Schimmer zu verleihen.

Winzer Friedrich Wilhelm Becker
Friedrich Wilhelm Becker.
Foto: Weingut Friedrich Becker/Christopher Nitschke

Angenehme Frische und Struktur

Das Team von Friedrich Becker hat die Trauben von Hand selektiert, entrappt und ihnen anschließend eine Standzeit über drei Tage auf der Maische gegönnt, bevor der Most abgepresst wurde. Die gezielt lange Mazeration sorgt für eine schöne rosa Farbe im Wein. Nach der Gärung ruhte der Graue Burgunder über neun Monate in großen und kleinen Eichenholzfässern. Der 2022er Grauer Burgunder Kalkmergel zeigt sein Farbspiel im Glas sehr deutlich. Die Aromen in der Nase werden von hellroten Gartenfrüchten sowie Granatapfel dominiert und von einer zarten Eichenholznote begleitet. Auf der Zunge ist der Wein saftig mit einer angenehmen Frische und Struktur. Ein Grauburgunder, der zu allen Jahreszeiten seinen Platz auf den Esszimmertisch findet.

Passion und Fingerspitzengefühl

Das VDP-Weingut Friedrich Becker zählt seit vielen Jahren zur deutschen Top Wein-League. Mit Know-how, Passion und Fingerspitzengefühl schafft Familie Becker es jedes Jahr aufs Neue, charakterstarke und präzise Weine hervorzubringen.

2022 Grauer Burgunder „Kalkmergel“ | 0,75 Liter | 17,90 Euro | Weingut Friedrich Becker, Schweigen-Rechtenbach | friedrichbecker.de

Inga Klohr. Foto: Adlumina/Ralf Ziegler

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Crémant-Papst der Pfalz

In der Pfalz sind die Pioniere des deutschen Crémants zuhause. Familie Winterling aus Niederkirchen stellte als allererstes Weingut in Deutschland Crémant her. Bis heute spielen diese Schaumweine in der Spitze der deutschen Sektszene mit.

Fotos: Wein- und Sektgut Winterling

Wir Deutschen lieben es prickelnd! Hochwertige Winzersekte, Sekt aus bestimmten Anbaugebieten (b. A.) und Crémants liegen immer höher im Kurs. Der ein oder andere wird sich nun fragen: Crémant ist doch Sekt aus Frankreich? Der Ursprung des Crémants liegt auch tatsächlich in der Champagne. Dort war Crémant ein Schaumwein mit geringerem Druck und sehr sanfter Perlage. Nachdem in den späten 1980er-Jahren das Verwenden des Begriffs Methode Champénoise nur noch in der Champagne zulässig war, nutzten andere französische Weinbaugebiete den Namen Crémant für Schaumweine aus traditioneller Flaschengärung. In den 1990er-Jahren wurde beschlossen, dass die Produktion von Crémant EU-weit zugelassen ist.

Handlese ist Pflicht

Qualitativ steht der Crémant an der Spitze der deutschen Sektproduktion. Die Herstellungsvorschriften sind strenger als bei Sekt b. A. und Winzersekten. In der Pfalz sind Crémants auf Burgunderrebsorten und Riesling begrenzt. Die Trauben müssen per Hand geerntet und als ganze Trauben gepresst werden – maximal 100 Liter aus 150 Kilogramm Trauben. Der Grundwein ist in traditioneller Flaschengärung zu versekten und muss mindestens neun Monate auf der Hefe ruhen. Geschmacklich darf ein Crémant nie süßer als brut (zwölf Gramm Restzucker) sein.

Winterlings erste Crémant-Hersteller

Familie Winterling hat bereits vor 40 Jahren nach dem Vorbild der Champagne ihre Sekte hergestellt. Sie erntet schon immer Trauben von Hand in kleinen Boxen, um zu garantieren, dass sie unbeschadet und als ganze Trauben den Weg auf die Kelter finden. Als 1997 die Zulassung für den Begriff Crémant in Deutschland erfolgte, konnten die Winterlings ihre Sekte direkt als solche vermarkten. Sie hatten ja schon vorher nach den „neuen“ Herstellungsvorschriften gearbeitet.

Pinto Rosé brut – einfach einschenken

Crémant kann viele Gesichter haben. Bei den Winterlings findet man fruchtige und unkomplizierte Klassiker, aber auch vielschichtige Réserve-Crémants. Die warme Jahreszeit begrüßen wir mit 2021er Pinot Rosé Brut. Die Jahrgangscuvée aus 100 Prozent Spätburgunder leuchtet zartrosa im Glas. Frische Beerenfrüchte dominieren das Aroma und werden von einem Hauch Grapefruit begleitet. Hier muss man nicht viel nachdenken, einfach einschenken und das fruchtige Prickeln gießen!.

Pinot Rosé brut | 0,75 Liter | 14,50 Euro | Sekt- und Weingut Winterling Niederkirchen | winterling-sekt.de

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Winzerin Inga Klohr. Foto: AdLumina/Ralf Ziegler

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