Sonntagstour
Wo Gott und Teufel wirkten
Dieses Jahr feiert die Pfalz das 1000-jährige Bestehen der Klosterruine Limburg, die hoch über dem Bad Dürkheimer Stadtteil Grethen thront. Der Sage nach ist sie ein Werk des Teufels, der beim Errichten des einstigen Hausklosters der Salier mitgeholfen haben soll. Die Limburg ist nicht nur ein geschichtsträchtiges Denkmal, sondern auch Start und Ziel dieser Sonntagstour.

Die Tour ist eine Variante des Seebacher Klosterwegs. Der Einstieg erfolgt an der Limburg, wo ein großer Parkplatz zur Verfügung steht. Doch diesen Höhepunkt heben wir uns bis zum Schluss auf und steuern zunächst die steilen Treppenstufen an, die wir vom Parkplatz aus über einen kurzen Zubringer erreichen. Sie winden sich malerisch abwärts nach Grethen. Zwischen den Bäumen öffnen sich immer wieder Ausblicke über das Tal.
Über den Hochzeitspfad nach Seebach
Unten angekommen, begleitet – nachdem wir links eine Kirche passiert haben – der Hochzeitspfad unsere nächste Etappe. Sie führt uns auf der anderen Seite des Tals steil hinauf nach Seebach. Dort bietet der Reinhard-Steiniger-Platz eine wunderbare Aussicht und ausreichend Sitzplätze zum Luft holen, bevor wir den Ort auf den Spuren des Seebacher Klosterwegs durchqueren. Am Ortsende erreichen wir über einen breiten Weg eine weitere steinerne Attraktion von Bad Dürkheim.

Statt Kaffee gibt’s Aussicht
Wegen seiner Form wird der schlanke, zweigeschossige Flaggenturm auch liebevoll Kaffeemühlchen genannt. Im unteren Teil des achteckigen Sandsteinbaus befindet sich eine Kuppelhalle mit Spitzbogenfenstern, die mit kunstvoll gestaltetem Glas teilverschlossen sind. Durch die Fenster fällt der Blick über die Weinstraße bis tief in die oberrheinische Tiefebene, ins Leininger Land, zur Wachtenburg und ins Pfälzer Bergland. Nach so viel Weitblick geht es ein Stück zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind.

Eintauchen in den Pfälzerwald
Schon nach wenigen Metern biegen wir – weiter dem Seebacher Klosterweg folgend – an der Wegspinne links ab und durchqueren ein Wohngebiet. An dessen Ende erreichen wir links die „Nolze Ruhe“, einen Aussichtspunkt mit überdachtem Sitzplatz. Wir laufen nun auf feinen Waldpfaden weiter und passieren dabei zwei weitere Aussichtspunkte mit Sitzbänken. Nach einem kurzen Aufstieg verlassen wir den Klosterweg an einer Wegkreuzung mit Bank und gelangen per Abkürzung zum Ebersberg.
Drehmomente am Ebersberg
Dort steht der Zeppelinturm, der über einen spiralförmig ansteigenden Weg barrierefrei zugänglich ist. Von oben sieht der Aussichtsplatz aus wie eine Schneckennudel – daher der Spitzname. An dieser Stelle bestatteten einst die Kelten ihre Toten; die Grabhügel kamen durch einen Waldbrand zum Vorschein. Der Weitblick von der Plattform ist mittlerweile begrenzt, da die umstehenden Bäume nachgewachsen sind. Eine Schneise im Wald gibt bei genauerem Hinsehen zumindest den oberen Teil der Hardenburg frei.

Über Totholz-Kunstwerke zur Gottesburg
Wieder zurück auf dem Klosterweg gelangen wir an den Ortsrand von Seebach. Wir überqueren die Hammelstalstraße, steigen hinab ins Tal und wenden uns nach links, bis wir einen Parkplatz erreichen. Zu unserer Rechten beginnt die letzte Etappe zur Limburg. Wer noch etwas Abenteuer möchte, nimmt nach etwa 100 Metern einen unscheinbaren, schmalen Pfad nach oben. Er führt – vorbei an gefallenen Bäumen, die wie drapierte Kunstwerke wirken – zum Finale, der Klosterruine.

Tour-Info
Die Streckenlänge beträgt 7,9 Kilometer mit rund 300 Metern Höhenunterschied. Auch mit Pausen ist die Tour gut an einem halben Tag zu bewältigen, wodurch ausreichend Zeit für das Entdecken der Klosteranlage bleibt. Für eine Stärkung nach der Tour sorgt die Klosterschänke. Deren Öffnungszeiten, Informationen zu Führungen durch die Limburg sowie das Programm des Open-Air-Festivals „Limburg Sommer” sind hier zu finden.
Dank der Routenführung durch Bad Dürkheim besteht auch die Möglichkeit, sich alternativ bei einem Abstecher zum Stadtmuseum in der Römerstraße 20/22 ausführlich über die Geschichte der Limburg zu informieren.
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