Pfälzer Warenkunde

K wie Kürbis

Oktober 2025

Martin Ruf

Themen

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Essen und Trinken, Kultur und Wissen

Sie dürfen in den kommenden Wochen auf keiner Speisekarte der Restaurants in der Pfalz fehlen – die klassischen Kürbisgerichte. Doch auch in der heimischen Küche kann man das schmackhafte Fruchtgemüse auf unterschiedlichste Art und Weise zubereiten. Ob als cremige Suppe, leckere Beilage zu Fisch oder Fleisch, in Form eines pikanten Chutneys oder einer süßen Marmelade. Die bei uns beliebtesten Sorten wie etwa Hokkaido, Butternuss, der Muskat- oder der Spaghetti-Kürbis sind ebenso vielseitig wie nahrhaft.

Frau Rosmann, man sagt, der Kürbis habe hervorragende Anti-Aging-Eigenschaften. Würden Sie das so bestätigen?

Bedingt. Kürbisse, vor allem die Sorten mit einem gelben Fruchtfleisch, enthalten eine Vielzahl an Antioxidantien wie Carotinoide, Vitamin C und Vitamin E. Diese Stoffe können freie Radikale neutralisieren, die als Mitverursacher von Hautalterung gelten. Studien belegen, dass Carotinoide die Hautgesundheit unterstützen und Vitamin C für die Kollagenbildung unerlässlich ist. Direkte Studien zu „Anti-Aging durch Kürbis“ gibt es allerdings nicht. Vitamin E ist vor allem in den Kernen enthalten.

Welche Nährstoffe, die im Kürbis enthalten sind, würden Sie besonders hervorheben??

Hervorzuheben sind Beta-Carotin, Vitamin C und E, Kalium sowie Ballaststoffe. Diese Kombination stärkt das Immunsystem, unterstützt den Zellschutz und wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System sowie die Verdauung aus. Kalium wirkt zudem anregend auf die Blasen- und Nierenfunktion, Ballaststoffe sättigen lange. Zudem enthalten Kürbisse Vitamine der B-Gruppe, die wichtig für den Stoffwechsel und das Nervensystem sind.

Gibt es bei mehr als 800 verschiedenen Kürbissorten aus Ihrer Sicht eine, die in Sachen Nährstoffe besonders heraussticht?

Ja. Der Hokkaido-Kürbis ist besonders reich an Beta-Carotin, der Vorstufe des Vitamin A, und fällt durch sein tief orangefarbenes Fruchtfleisch auf. Aber auch Butternut- und Muskat-Kürbisse liefern hohe Mengen an Carotinoiden und zeichnen sich durch ihr süßlich-aromatisches Profil aus.

Wie sieht es mit Blick auf die Kalorien aus?

Kürbisse bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und bringen im Schnitt nur 25 bis 30 kcal pro 100 Gramm auf den Teller. Sie sind also sehr kalorienarm. Damit eignen sie sich bestens für eine leichte, gesundheitsbewusste Ernährung.

Haben Sie einen Tipp, wie man beim Kauf einen reifen Kürbis erkennen kann? Und wie lange lässt sich ein reifer Kürbis zuhause lagern?

Reife Kürbisse haben eine harte, druckfeste Schale, einen trockenen, holzigen Stiel und klingen beim Klopfen hohl. Ganze, reife Kürbisse lassen sich kühl und trocken über Wochen bis Monate lagern – je nach Sorte bis zu einem halben Jahr. Angeschnittene Exemplare gehören in den Kühlschrank und sollten innerhalb weniger Tage verzehrt werden.

Eine grundsätzliche Frage zum Schluss: Ist der Kürbis eigentlich eine Frucht oder ein Gemüse?

Botanisch ist der Kürbis eine Frucht – genauer gesagt eine Beerenfrucht. In der Alltagssprache und Küche wird er jedoch dem Gemüse zugeordnet.

Das Interview führte Martin Ruf.

Die Expertin

Heike Rosmann hat von 1992 bis 1998 an der Universität Wien Ernährungswissenschaften studiert und mit Diplom abgeschlossen. Seit 2019 ist sie Dozentin für Ernährungs- und Verbraucherbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau. Privat engagiert sie sich beim Ernährungsrat Südpfalz, ist Kultur- und Weinbotschafterin und beim Pfälzerwaldverein St. Martin aktiv.

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