Sonntagstour
Burgenromatik pur
Wo sich Pfälzerwald und Vogesen treffen, steht ein reizvolles Burgenensemble. Einst sicherten Wegelnburg, Hohenburg und Löwenstein Territorien und Verkehrswege entlang der alten Grenzlinie zwischen Pfalz und Elsass. Heute sind sie beliebte Ausflugsziele. Unsere Sonntagstour zu den Felsenburgen startet in Nothweiler. Auf dem Rückweg entdecken wir einen versteckten Aussichtsplatz.

Startpunkt ist ein kleiner Parkplatz am Waldrand zwischen Rumbach und Nothweiler. Von dort führt uns zunächst die ausgeschilderte Wegelnburg-Tour auf einem breiten Weg unter hohen Bäumen nach oben. Nach etwa zwei Kilometern wechseln wir auf die Salztrippler-Tour, biegen dafür rechts ab und gleich wieder links um einen Felsen herum. Jetzt befinden wir uns quasi auf der anderen Seite des Bergrückens und bewältigen auf einem gut beschatteten, teilweise felsigen Pfad den letzten, etwas knackigeren Anstieg zur Wegelnburg.

Die höchste steinerne Wächterin
Die Wegelnburg steht auf einem schmalen, langgezogenen Felsfundament und ist die auf 572 Metern höchstgelegene Burgruine in der Pfalz. Dank aufwendiger Restaurierungsarbeiten präsentiert sie sich wieder in bestem Zustand. Über Felsentreppen erreichen wir die Oberburg und können hier einen spektakulären Rundumblick über den Pfälzerwald und die Nordvogesen genießen. Wer gerne mit den frühen Vögeln aufsteht: Besonders schön ist die Stimmung dort an einem Spätsommermorgen, wenn die nächtliche Abkühlung in den Tälern zu Nebelbildung führt.

Besuch in Frankreich
Von der Wegelnburg aus können wir unser nächstes Wanderziel, die Hohenburg, schon sehen. Auf den Spuren des Felsenland-Sagenweges erreichen wir sie nach etwa einem Kilometer. Unterwegs passieren wir die Grenze zu Frankreich. Die Hohenburg lockt ebenso mit fantastischem Rundumblick von der Aussichtsplattform des turmartigen Hauptgebäudes. Beim Aufstieg bitte aufpassen, da einzelne Stufen der Holztreppen aktuell in schlechtem Zustand sind.
Der Geist der weißen Dame
Um die Burg rankt sich die folgende Sage: Hedvige, die Tochter eines der Burgherren der Hohenburg, soll sich in Robert von Wegelnburg verliebt haben. Da die beiden aus verfeindeten Häusern stammten, ließ ihr Vater den Geliebten am nahegelegenen Maidenbrunnen ermorden. Hedvige starb an gebrochenem Herzen – und genau in diesem Moment verwelkten auch die weißen Seerosen an der Brunnenquelle. Noch heute soll sie, gekleidet in ein weißes, wallendes Gewand, nachts an diesem Ort erscheinen und ihr Liebeslied singen.

Aller guten Dinge sind drei
Gerade mal 400 Meter weiter erreichen wir die Burg Löwenstein, die auf zwei eng beieinanderliegenden Felsen thront. Sowohl die Vorburg als auch die Oberburg lassen sich besteigen. Von dort bietet sich ein toller Rundumblick. Zu sehen ist dabei auch rechterhand eine weitere Burg, die Fleckenstein, und geradeaus der Gimbelhof, unsere nächste Station. Der Abstieg von der Burg Löwenstein erfolgt zunächst auf einem schmalen Pfad. An einer T-Kreuzung biegen wir links ab, dann gleich wieder links und folgen einem unbeschilderten Weg hinab ins Tal.

Von Nothweiler aufs Mäuerle
Wer dort eine Pause einlegen möchte: Der Gimbelhof bietet Getränke, Kuchen, kalte Platten und nachmittags auch Flammkuchen. Die Tour geht dann weiter auf ebenen Wegen über das Forsthaus Litschhof nach Nothweiler. Nach der Ortsdurchquerung nimmt uns der Felsenland-Sagenweg wieder mit in den Wald zum finalen Anstieg. Bald erreichen wir eine Felsformation, auf der sich ganz oben eine wenig frequentierte, kleine Aussichtsplattform, das Mäuerle, befindet. Zurück zum Parkplatz sind es ab hier noch zwei entspannte Kilometer.

Tour-Info
Die Streckenlänge beträgt 12,1 Kilometer mit rund 500 Metern Höhenunterschied. Kleines Extra: Von der Burg Löwenstein aus führt ein steiler, teils steiniger Trampelpfad etwa 300 Meter direkt zum darunter gelegenen Krappenfelsen mit freier Sicht auf die Burg Fleckenstein. Dort besteht Anbindung über einen breiten Weg an die restliche Tour.
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