Yvonne Graf, LUDA-Erfinderin

Nix da mit Dampfnudel und Kartoffelsupp‘ oder Vanille- und Woisoß‘. LUDAs holen den Pfälzer Klassiker raus aus der biederen Ecke und stürzen ihn in ein gewagtes Küchenabenteuer. In ihrem „Frech-frivolen Dampfnudel-Kochbuch“ präsentiert Yvonne Graf 44 „sexy“ Rezepte mit der „Lustädter Dampfnudel“, oder eben kurz LUDA, als Hauptakteurin. Die Eventmanagerin aus Lustadt kocht in ihrer Freizeit sehr intuitiv und experimentierfreudig. Das Dampfnudelbacken hat die gebürtige Thüringerin allerdings nach einem alten Familienrezept von einer Pfälzerin gelernt. „Verblüfft stellte ich fest, dass das gar nicht so schwierig ist.“ Graf begann daraufhin, „Dampfnudel-Workshops“ für ihre Firmenkunden anzubieten.
Der Dampfnudel-Burger mit Saumagen war eine ihrer ersten unkonventionellen Ideen. Als während der Pandemie das Eventgeschäft brach lag, tobte sie sich weiter kreativ aus und dachte „nur noch in Dampfnudeln“. Auf Basis des original Pfälzer Dampfnudelrezeptes entstanden die sieben LUDA-Varianten wie zum Beispiel die Karotten-LUDA. Die 50-Jährige entwickelte auch eine vegane LUDA oder die Fitness-LUDA, für die 20 Prozent des Pfälzer Dampfnudel-Mehls aus der Walter-Mühle durch Eiweißpulver ersetzt werden. Die Pfälzer Note bleibe durch regionale Produkte bei jedem noch so verrückten Rezept erhalten, beim Dampfnudel-Gratin zum Beispiel durch den Riesling. Den Spaß am Dampfnudelbacken gibt Yvonne Graf auch in Kochkursen gerne weiter.
Text: ayß | Foto: Karin Mertens | Info: luda-dampfnudel.de
Bärbel Vogt, Künstlerin

„Wenn man entspannt ist, läuft alles besser“, davon ist die Frankenthaler Künstlerin Bärbel Vogt überzeugt. In ihrem 2006 eröffneten Atelier entstehen ausdrucksstarke Acrylbilder. Ein Werk bekomme die Zeit, die es brauche. „Ich male sehr intuitiv. Das Bild entwickelt dann seine eigene Dynamik und Struktur. Geometrische Details wie Linien, Kreise und andere Texturen sowie grafische Elemente werden wie bei einem Klangteppich verdichtet und zu einem Ganzen verwoben.“ Vogts Bilder bewegen sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Sie drückt mit ihnen ihre Liebe und Bewunderung für die Natur aus.
Zu sehen ist links vorne das Werk „Waldspaziergang“. Als Vorlage diente ihr eine Fotoaufnahme, auf der sie das Sommersonnenlicht einfing, das das raschelnde Blätterdach zum Leuchten brachte. Sie kann sich noch erinnern, wie sich die Rinde der Bäume an diesem Tag angefühlt hat. „Der Wald ist so ein sinnlicher, magischer Ort. Die Natur – grün, wild, voller Poesie.“ Wälder, Bäume, florale Welten und Landschaften – darunter auch die pfälzische – sind die zentralen Motive der Autodidaktin. Ihre Werke stellt die sozial engagierte Künstlerin seit 2015 regelmäßig regional und national aus. Auch das Schnitzen und die Bildhauerei hat Bärbel Vogt für sich entdeckt und Seminare bei Bildhauern absolviert. „Die Malerei steht aber im Vordergrund.“
Text: ayß | Foto: Norman Krauß | Info: baerbel-vogt.de
Franziska Engel, Westernreiterin

Trab, Schritt, Galopp. Beim Ausreiten im Pfälzerwald übt Franziska Engel aus Hauenstein (Landkreis Südwestpfalz) gerne mit ihrem Wallach Grey, einem American Quarter Horse. Zusammen bilden die beiden seit 2015 eine national und international erfolgreiche Einheit im Westernreiten. Größte Erfolge sind, neben Titeln bei Deutschen Meisterschaften, die Siege bei der Junioren-Europameisterschaft 2018 und der Weltmeisterschaft der Jungen Reiter 2019 im Team. Ihre Disziplin ist das „Reining“, das vom englischen „reins“ für Zügel kommt. Im Wettbewerb müssen, immer im Galopp, verschiedene Manöver in einer vorgeschriebenen Reihenfolge absolviert werden. Etwa der eindrucksvolle Sliding Stop, bei dem das Pferd mit der Hinterhand abbremst, aber mit der Vorderhand weiterläuft.
„Alles hat seinen Ursprung in der Rinderarbeit. Quarter sind gelassen und leichtfüßig. Sie haben die Manöver im Blut“, erklärt Engel. Die 2000 geborene Reiterin ist Hotelfachfrau und Junior-Chefin im elterlichen Hotel „Zum Ochsen“. Zusammen mit ihrer Mutter hat sie schon als Vierjährige auf Pferden gesessen. Mit der ersten Derby-Teilnahme im Alter von acht Jahren begann die Karriere als Leistungssportlerin. Vor Turnieren trainiert Engel vier Tage in der Woche. Auch das Ausreiten ist ein wichtiger Bestandteil: „Dies ist eine Abwechslung für den Pferdekopf.“
Text: dot | Foto: Norman Krauß
Layla Gauly, Produktleitung Waldnaturschutz

Die schöne, umgefallene Weide (im Hintergrund) ist Layla Gauly schon beim ersten Besuch in den Hördter Rheinauen aufgefallen. Der Baum ist als liegendes Totholz ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Er wurde als Habitatbaum in die aktuell laufenden Naturschutzmaßnahmen der Landesforsten Rheinland-Pfalz aufgenommen. Demnächst werden in den Auen Laichgewässer für Amphibien angelegt. Die Koordination dieser Aufgaben gehört zu den ersten großen Projekten der 25-Jährigen. Seit einem Jahr ist Layla Gauly auf der neugeschaffenen Stelle „Produktleitung Waldnaturschutz“ pfalzweit das Bindeglied zwischen Naturschutz und Forst. Die Uni-Absolventin bringt dafür durch ihren Zwei-Fach-Bachelor in Naturschutzbiologie und Geografie die wissenschaftlichen Grundlagen mit. Genauso wichtig ist ihre Leidenschaft für den Wald und als Nicht-Försterin der wertvolle Blick von außen.
„Da ich Forstwirtschaft nicht gelernt habe, sehe ich den Wald aus einem anderen Blickwinkel. Es vergeht aber auch kein Tag, an dem ich nicht etwas Neues lerne.“ Für Konzeptentwicklungen, zum Beispiel zum Thema Insektenschutz am Rand der Haardt, sind die Ortskenntnis und Erfahrung der jeweiligen Förster unerlässlich. „Ich möchte mit meiner unterstützenden Arbeit erreichen, dass Projekte erfolgreich umgesetzt werden“, sagt Layla Gauly, die im südpfälzischen Herxheim zu Hause ist, und fügt hinzu: „Und ich setze mich dafür ein, dass diese Projekte noch mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Denn Forstarbeit heißt nicht, gegen die Natur zu arbeiten. Wir engagieren uns aktiv für Artenvielfalt und ökologische Waldwirtschaft.“
Text: ayß | Foto: Norman Krauß | Info: pfaelzer-rheinauen.wald-rlp.de
Manuel Weißer, Messermacher

„Man braucht ein gutes Auge und muss präzise arbeiten.“ So beschreibt Manuel Weißer aus Neidenfels (Landkreis Bad Dürkheim) die Fähigkeiten, die fürs Schmieden von edlen Messern Voraussetzung sind. Mehrere hundert Lagen haben seine Unikate, die mit bis zu 200 Millimetern Klingenlänge handwerklich und optisch Kunstwerke darstellen. Bis zu 30 Stunden arbeitet er an einem solchen Messer. Weißer, der hauptberuflich als Industriemechaniker bei der BASF in Ludwigshafen beschäftigt ist, stellt seine Einzelstücke aus Damaststahl zuhause im eigenen Keller her. Der 1988 geborene Hobbyschmied, das Foto zeigt ihn beim Schleifen von Konturen, hat sich alles selbst beigebracht – durch das Lesen von Büchern, Anschauen von Videos und vor allem durch ständiges Ausprobieren bis zur Perfektion.
„Verschiedene Stahle vereinigen ihre Qualitäten“, stellt Weißer heraus, was für ihn die große Faszination der Messerfertigung ausmacht, die „wie eine Sucht“ sei. Was Ende 2018 als Idee begann, wurde zum nebenberuflichen Kleingewerbe, das Weißer weiter professionalisiert. Pfälzer Sterneköche wie Stefan Neugebauer und Benjamin Peifer schätzen seine Schmiedekunst. Bis ein Auftraggeber „sein“ Messer in Händen halten kann, dauert es zwei bis drei Monate. Mit einem Schmunzeln äußert Weißer vor diesem Hintergrund seinen Zukunftswunsch: „Ich möchte wieder mehr Zeit für eigene Messer haben.“ Die eigene Website, die es „irgendwann“ geben soll, wird dies aber wohl eher verhindern.
Text: dot | Foto: Kai Mehn | Info: Instagram „weissers_handwerk“
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